UBZ will weniger Restmüll

Zweibrücken · Der Landkreis hat es schon, der UBZ will es im nächsten Jahr entwickeln: ein neues Abfallkonzept. Bis das steht, soll sich für die Zweibrücker in Sachen Müllgebühren nichts ändern, sagt UBZ-Chef Werner Boßlet.

Das Abfallaufkommen in Zweibrücken hat 2014 leicht zugenommen. Doch das bereitet dem Vorstand des Umwelt- und Servicebetriebs Zweibrücken (UBZ), Werner Boßlet, weniger Probleme. Mit Sorgen verfolgt der UBZ-Chef allerdings den erneuten Anstieg des Preises für die Verbrennung des Mülls in der Pirmasenser Anlage auf fast 290 Euro pro Tonne (wir berichteten). "Darauf müssen wir reagieren." Deshalb überlegt der UBZ, wie der Restmüll reduziert werden kann.

"Das wird kein Schnellschuss. Wir wollen den Entscheidungsgremien im kommenden Jahr ein schlüssiges Konzept vorlegen", kündigt Boßlet in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur an. Im kommenden Jahr werde es keine Änderungen geben. Weder beim Abfallkonzept noch bei den Gebühren, betont der UBZ-Chef.

Mit der Einführung der Pflicht-Biotonne für alle Haushalte, einer möglichen Verwiegung des Haushalts-Restmülls, einer Reduzierung der in den Gebühren enthaltenen Abholtermine nennt Boßlet einige Stichpunkte. "Das Ganze soll langfristig bestehen können." Am Ende könnte stehen, dass Leistungen reduziert oder die Gebühren erhöht werden.

Vor allem bei den Bioabfällen sieht die Abteilungsleiterin Abfallverwertung, Daniela Walle, noch Potenzial. "Da landet noch viel Bioabfall in der Restmülltonne." Und damit im Pirmasenser Müllofen. Die Bioabfälle haben im vergangenen Jahr um 150 Tonnen gegenüber 2013 zugenommen.

Insgesamt stieg das Gesamtabfallaufkommen mit Bauabfällen, hausmüllähnlichem Gewerbeabfall, Straßenreinigung, Klärschlamm und den Haushaltsabfällen um 3,6 Prozent auf 34 375 Tonnen. Die Haushaltsabfälle machen mit 15 844 Tonnen dabei 46 Prozent aus. 5950 Tonnen werden verbrannt. Mit den Bauabfällen und den Abfällen anderer Herkunft (wie Gewerbe, Straßenreinigung, Klärschlamm ) insgesamt 6174 Tonnen.

62 Prozent sei eine "vernünftige" Verwertungsquote, sagt Boßlet. Wobei er auch hier noch Möglichkeiten sieht. So werden 2646 Tonnen Papier, 3775 Tonnen Grün- und Bioabfälle, 1200 Tonnen DSD-Verpackungen oder 1614 Tonnen Holz, Glas, Metalle verwertet. Beim Elektroschrott werde nach Aussage Boßlets noch nach einer Lösung gesucht.

Der UBZ-Chef weist darauf hin, dass sein Unternehmen nicht für die Gelben Säcke, weder für die Bereitstellung noch das Abholen, zuständig sei. "Wir wollen uns dem Thema nicht entziehen. Aber den Auftrag hat dafür die Firma Paulus aus Friedrichsthal." Die Firma habe in den letzten Monaten die Gelben Säcke strenger kontrolliert und auch Säcke liegen lassen, obwohl die Firma die Gelben Säcke dennoch mitnehmen müsste, wie Boßlet sagt. "Das ist auch für uns ein unbefriedigender Zustand."

Eine erfreuliche Entwicklung erwähnt Daniela Walle. "Das System mit den Altkleidercontainern funktioniert." 2013 hat der UBZ das System eingeführt. Inzwischen stehen im Stadtgebiet an 28 Standorten 33 Container. Die Restmülltonne verursacht dem UBZ Kopfschmerzen. Grund: Die Müllverbrennungsanlage in Pirmasens erhöht die Preise. symbolFoto: Bernd Weißbrod/dpa

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