Turnerjahrmarkt Break Dancer und Moglis Traumfahrt

Zweibrücken · Der Zweibrücker Turnerjahrmarkt bietet auch in diesem Jahr wieder eine Mischung aus rasanten Fahrgeschäften und Angeboten für die ganze Familie. Horst Ließfeld organisiert seit dem Jahr 1980 das große Volksfest.

 Platzmeister Horst Ließfeld, hier im neuen Biergarten, feiert in diesem Jahr seinen 40. Turnerjahrmarkt.

Platzmeister Horst Ließfeld, hier im neuen Biergarten, feiert in diesem Jahr seinen 40. Turnerjahrmarkt.

Foto: Volker Baumann

Noch sind nicht alle Fahrgeschäfte komplett aufgebaut. Noch wird gehämmert und geschraubt. Doch Marktmeister Horst Ließfeld schaut gelassen dem Treiben zu. „Bis am Freitagmittag steht alles“, war sich der 79-Jährige am Vorabend der Eröffnung sicher. Dabei stützt sich Ließfeld auf seine lange Erfahrung. Bereits seit dem Jahr 1980 organisiert er den Turnerjahrmarkt der VT Zweibrücken an verantwortlicher Stelle mit. „Da lernt man, ruhig zu bleiben.“ Zumal alle angekündigten Schausteller auch kommen. „Wir haben wieder eine gute Mischung zusammengestellt“, sagt Ließfeld. Eine Mischung aus rasanten Fahrgeschäften und Fahrgeschäften für die kleinen Jahrmarktsbesucher. „Wir legen bei der VTZ großen Wert auf Familienfreundlichkeit.“ Das müsse sich auch im Angebot widerspiegeln. Beim Rundgang über den Festplatz weist der Marktmeister auf die Fahrgeschäfte „Break Dancer“ und „Chaos“ der Firma Spangenberger hin.

 Auf der anderen Seite stehen dann „Moglis Traumfahrt“, „Splash Ball“ oder erstmals die Kinderachterbahn „Kuhnos Farm“. Bei der Planung sei vieles zu beachten, erklärt Ließfeld. „Das Fahrgeschäft muss auch auf den Festplatz passen.“ So würden über 50 Meter große Riesenräder oder Achterbahnen den Rahmen des Festplatzes an der Rennwiese sprengen. „Wir brauchen ein vielfältiges Angebot.“

Dieser Spagat zwischen besonderen Attraktionen und einer bunten Mischung gelingt Ließfeld sei nunmehr fast vier Jahrzehnten. Die ersten Jahre zusammen mit Jimmy Grigat, dann mit Peter Stauch, dann alleine und jetzt mit Hartmut Seebach. Dabei komme ihm der zum Teil jahrzehntelange Kontakt zu den Schaustellern zu gute. „80 Prozent sind Stammbeschicker. Um die anderen müssen wir uns immer wieder neu kümmern.“ Dabei gelte die Devise: Nach dem Jahrmarkt ist vor dem Jahrmarkt.

Die Stammgäste, wie die Firmen Barth – seit 90 Jahren dabei – oder Spangenberger, über 40 Jahre mit an Bord, ließen sich auch nicht von einem schwächeren Jahr abschrecken. „Die sind uns treu.“ Denn der Erfolg hängt auch vom Wetter ab. Dabei erinnert sich der Marktmeister an das Jahr 2000 als ein Gewitter den Platz unter Wasser setzte.

Auch sonst hat er in den Jahrzehnten auf dem Festplatz einiges erlebt. „Es war immer spannend.“ Ließfelds Jahrmarkt-Erfahrung reicht allerdings noch länger zurück. Bereits 1954 habe er im Festzelt auf dem Kleinen Exe – bis 1976 Standort des Jahrmarkts – Gläser gespült. „Als Handballer und Leichtathlet hat man das für seinen Verein gemacht.“ So sei er im Jahr 1980 auch dem Ruf des damaligen Vorsitzenden Heinrich Gauf gefolgt, der zu ihm und Grigat gesagt habe: „Ihr macht das jetzt.“

Der Turnerjahrmarkt ist eine wichtige Veranstaltung für die Stadt und den Verein. Bei den Mitgliederversammlungen wird stets darauf hingewiesen, dass mit dem Jahrmarkt Geld für die Jugendarbeit des Vereins verdient wird. „Dazu braucht es ehrenamtliche Helfer“, sagt Ließfeld. In der akuten Phase sei es zwei Wochen „ein Fulltime-Job“. Früher habe er einen Teil des Jahresurlaubs dafür genommen. Das gelte auch für seine Mitstreiter an vorderster Stelle und das Team im Hintergrund.

Beim weiteren Rundgang bleibt er vor dem 25 mal 40 Meter großen Biergarten stehen. „Das ist was Neues beim Jahrmarkt.“ Statt des Zeltes hat die Familie Mönnig einen Biergarten mit einer Festbühne aufgebaut. „Das sieht schon ansprechend aus.“ Dabei macht Ließfeld darauf aufmerksam, dass dank der Pagodenzelte und Schirme die Besucher auch bei Regen nicht nass werden. „Aber ich hoffe wie jedes Jahr auf gutes Wetter.“

Im weiteren Verlauf wird das Gespräch immer wieder von Fragen der Beschicker oder Telefonanrufen unterbrochen. „Als Organisator muss man auf fast alles eine Antwort haben“, geht Ließfeld auf einen Mann zu, der gerade letzte Handgriffe an seinem Stand macht. Am Freitagmittag soll dann alles passen.

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