Tumorzellen im Blick

Zweibrücken · Anna Susloparova hat kürzlich ihre Promotion mit Magna cum Laude abgeschlossen. Die aus Baku in Aserbaidschan stammende junge Frau forschte in der Arbeitsgruppe „Biomedizinische Messtechnik“ von Prof. Sven Ingebrandt an der Wirksamkeit von Krebsmedikamenten.

 Die Mitglieder der Arbeitsgruppe von Prof. Sven Ingebrandt (4. von rechts) freuen sich mit Anna Suslaparova (3. von rechts), die einen selbst gebastelten Doktorhut trägt. Foto: privat

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe von Prof. Sven Ingebrandt (4. von rechts) freuen sich mit Anna Suslaparova (3. von rechts), die einen selbst gebastelten Doktorhut trägt. Foto: privat

Foto: privat

. Seit dem Wintersemester 2010 forschte Anna Susloparova am Campus Zweibrücken der Hochschule Kaiserslautern an der Entwicklung und Verwendung von Feldeffekt-Transistoren zur Analyse der Wirksamkeit von Krebsmedikamenten. Bevor sie nach Zweibrücken wechselte, hat Anna Susloparova den Diplomstudiengang in Physik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erfolgreich absolviert. Die modernen, gut ausgestatteten Labore und der Reinraum waren die ausschlaggebenden Argumente, im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Campus Zweibrücken zu forschen. Ziel ihrer Promotionsarbeit war die Entwicklung einer Technologie zum Nachweis der Wirkungsweise von Krebsmedikamenten. Dabei werden Feldeffekt-Transistoren zur Analyse von einzelnen, adhärenten Zellen durch die Methode der Impedanzspektroskopie ausgelesen. Die somit erhaltenen Daten können als zusätzliche Informationen über die Wirkungsweise von neuartigen Medikamenten genutzt werden. Dazu wurde ein Messaufbau mit einem schnellen Lock-in Verstärker, mit dem die Zellmessungen bei höheren Frequenzen möglich sind, entwickelt. Anna Susloparova untersuchte den Einfluss von verschiedenen Zelltypen auf die Impedanzspektren der Feldeffekt-Transistoren.

Kontrollierter Zelltod

Im Fokus stand unter anderem die Wirkung eines typischen chemotherapeutischen Medikaments auf die Tumorzellen . Dieses Medikament leitet den kontrollierten Zelltod des Tumorgewebes ein. Das Projekt, an dem sie mitarbeitete, war das Projekt des Monats des BMBFs im Jahr 2011. Jetzt hat die Forscherin unter dem Titel "Impedimetric detection of anticancer drug action on individual tumor cells using field-effect transistor devices" ihre Doktorarbeit verteidigt und die Auszeichnung Magna cum Laude erhalten. Die junge Doktorandin hat bereits drei Erstautor-Publikationen veröffentlicht, vier Mal war sie Co-Autorin wissenschaftlicher Paper und sie hält ein Patent als Miterfinderin. Zurzeit arbeitet sie als Post-Doktorandin am Institut für Elektronik, Mikroelektronik und Nanotechnologie an der Universität Lille an der Entwicklung einer Messplattform für die Erforschung des Gehirnnetzwerkes. Damit sollen die Reaktionen des neuronalen Netzes auf mechanischen Stress, chemische Stimulationen sowie die elektrische Aktivität untersucht werden.

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