Truppacher Höhe: Reichling und Pirmann Hand in Hand gegen Cleemann

Zweibrücken. "Was kommt auf die Truppacher Höhe, wenn Sie Oberbürgermeister werden?" Auf diese Frage von Chefredakteur Michael Klein bei der Merkur-Podiumsdiskussion von den fünf Kandidaten zwar keine ganz klaren Antworten - Namen auch nur potenzieller Investoren nannte niemand. Doch Unterschiede zwischen den OB-Kandidaten wurden deutlich sichtbar

 Manfred Weber, Robert Drumm, Helmut Reichling, Michael Klein (Moderator), Kurt Pirmann, Evelyne Cleemann und Lutz Fröhlich (Moderator) bei der Podiumsdiskussion der OB-Kandidaten, von links. Foto: Jörg Jacobi

Manfred Weber, Robert Drumm, Helmut Reichling, Michael Klein (Moderator), Kurt Pirmann, Evelyne Cleemann und Lutz Fröhlich (Moderator) bei der Podiumsdiskussion der OB-Kandidaten, von links. Foto: Jörg Jacobi

Zweibrücken. "Was kommt auf die Truppacher Höhe, wenn Sie Oberbürgermeister werden?" Auf diese Frage von Chefredakteur Michael Klein bei der Merkur-Podiumsdiskussion von den fünf Kandidaten zwar keine ganz klaren Antworten - Namen auch nur potenzieller Investoren nannte niemand. Doch Unterschiede zwischen den OB-Kandidaten wurden deutlich sichtbar.Evelyne Cleemann (CDU) freute sich über die Frage: "Die Truppacher Höhe wird permanent aus dem Wahlkampf rausgehalten, da herrscht absolute Stille, man erfährt auch nicht mehr, was dort passiert." Sie sei dort "ganz klar gegen großflächigen Einzelhandel, weil die Landesregierung ganz klar den Auftrag gegeben hat, die Innenstädte zu verdichten und nicht weiter außerhalb zu bauen". Cleemann warnte auch vor der Ansiedlung eines Möbelmarkts: "Wir haben mit Möbel Martin ein ordentliches Möbelgeschäft und ein Paradebeispiel für gute Ausbildung. Sollen wir dem einen weiteren Markt vor die Tür stellen?" Eine dünn besiedelte Region wie Zweibrücken brauche nicht noch mehr Einkaufsmärkte, sondern dringend Industrieflächen, dafür solle man die Truppacher Höhe nutzen: "Produzierendes Gewerbe bringt auch Arbeitsplätze!"

Einzelbewerber Manfred Weber sagte: "Wenn neue große Geschäfte kommen, gibt es wie in Niederauerbach viele Leerstände - wir sollten lieber kleine Geschäfte mehr unterstützen!"

Robert Drumm (Linke) forderte: "Egal, wer sich auf der Truppacher Höhe ansiedelt - es darf nicht noch mehr Kaufkraft aus der Stadt gehen."

Helmut Reichling (Einzelbewerber) betonte: "Wir haben drei Millionen Outlet-Besucher, viele aus Frankreich - das haben auch Investoren gemerkt. Beim Outlet-Kongress in Wolfsburg dieses Jahr haben mich viele Immobilienentwickler angesprochen. Wir schauen sehr genau, was zur Stadt passt, aber es gibt sehr große Entwicklungsmöglichkeiten für uns. Wir sollten wie damals beim Outlet die Chance ergreifen - und nicht an uns vorbeigehen lassen." Was genau er sich als Ansiedlung vorstellt, sagte Reichling nicht. Ebensowenig Kurt Pirmann (SPD), der allerdings Cleemann und Drumm entgegnete: "Für mich wäre es nicht schlecht, wenn Möbel Martin Konkurrenz bekommt, denn Konkurrenz belebt das Geschäft." Klar sei, das wüssten auch die Investoren: Auf die Truppacher Höhe dürften keine Geschäfte, deren Sortiment laut der "Zweibrücker Liste" innenstadtrelevant ist. Pirmann: "Wir machen damit doch nicht die Innenstadt kaputt - so blöd ist doch kein Politiker! Es geht um Entwicklung, Chancen zu nutzen. Lieschen Müller macht hier keine Politik, wir sind Profis!" Und für Industrie-Ansiedlungen gebe es ja noch 35 Hektar allein am Steitzhof, "da bin ich mit einigen am verhandeln". Pirmann warb auch dafür, "mit dem unproblematischen Teil" der geplanten Ansiedlungen auf der Truppacher Höhe anzufangen. lf

oberbuergermeisterwahl2011

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