Zweibrücker Fußgängerzone Neue E-Poller am Hallplatz halten Autofahrer nicht auf

Zweibrücken · So hatte sich die städtische Beigeordnete Christina Rauch (CDU) das vermutlich nicht vorgestellt: Die neuen elektrischen Verkehrspoller, die Mitte März in der Rosengartenstraße installiert wurden, sollten „unberechtigten Verkehr in die Fußgängerzone abhalten“ – tun dies jedoch nur bedingt.

 Wer möchte, kann die drei Poller in der Rosengartenstraße, die den Hallplatz eigentlich schützen sollten, locker umfahren. Das beweist der Test mit Merkur-Mitarbeiter Nico Tielke. Der fährt zwar ein recht kompaktes Auto – doch zeigt das Foto, dass durchaus auch größere Fahrzeuge links (von der Fahrtrichtung aus gesehen) an den Pollern vorbeikommen.

Wer möchte, kann die drei Poller in der Rosengartenstraße, die den Hallplatz eigentlich schützen sollten, locker umfahren. Das beweist der Test mit Merkur-Mitarbeiter Nico Tielke. Der fährt zwar ein recht kompaktes Auto – doch zeigt das Foto, dass durchaus auch größere Fahrzeuge links (von der Fahrtrichtung aus gesehen) an den Pollern vorbeikommen.

Foto: Mathias Schneck

Fahrzeughaltern gelingt es ohne großen Rangieraufwand, die Poller zu umfahren. Möglich macht’s der breite Bürgersteig in der Rosengartenstraße. Die Bordsteine sind dort an zwei Stellen abgesenkt, sodass die Autos einfach auf den Fußgängerweg und dann durch die Nische zwischen Schild und Hauswand fahren können. So können sie über den Hallplatz eine Abkürzung durch die Fußgängerzone nehmen. Der Merkur-Test beweist: Es funktioniert.

Aber wird das auch gemacht? Haben die mit knapper Mehrheit im Stadtrat erstrittenen und insgesamt 40 000 Euro teuren Poller ihr Ziel verfehlt?

„Es ist uns schon zugetragen worden, dass das passiert – aber das sind Einzelfälle“, sagt der Leiter des Zweibrücker Ordnungsamtes Klaus Stefaniak. Doch auch wenn es nur Einzelfälle seien, solle und werde die Situation nicht so bleiben, kündigt Stefaniak an: „Es ist angedacht, dass dort ein Blumenkübel hinkommt. Der würde die Autos abhalten und nebenbei noch das Stadtbild verschönern.“ Ganz einfach zu lösen sei das jedoch auch nicht. „Dort sollen schließlich auch noch Kinderwagen oder Rollstühle vorbeipassen“, stellt der Leiter des Ordnungsamtes klar.

Verstärkte Kontrollen plant Stefaniak keine. Auf ihren Rundgängen werden die Ordnungsamtmitarbeiter aber natürlich ein Auge auf die Rosengartenstraße haben – vor allem nach Ende der Geschäftszeiten in der Innenstadt. Die Poller scheinen nämlich am ehesten dann umfahren zu werden. Die Mitarbeiter der angrenzenden Apotheke oder des Optikergeschäfts haben, anders als Gastronomiebesucher in den Abendstunden, noch keine Abkürzer gesehen.

Auch das Ordnungsamt selbst habe noch niemanden auf frischer Tat ertappt, sagt Stefaniak. „Wahrscheinlich machen diejenigen das nicht, wenn sie jemanden in Uniform sehen.“ Das sei auch besser für die Brieftasche. Denn wer bei dem Versuch, die Poller zu umfahren erwischt werde, müsse 55 Euro zahlen. Diesen Betrag kann es aber auch kosten, wenn das Ordnungsamt nicht dabei ist. Denn wenn Zeugen einen Verstoß melden und belegen, gibt es ebenfalls ein Bußgeldverfahren.

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