Trommelschule Tam Tam Fulminantes Trommelfeuerwerk zum Jubiläum

Zweibrücken · Mit Spektakel und einem Konzert der Santana-Coverband feiert die Zweibrücker Trommelschule Tam Tam ihr 20-jähriges Jubiläum. Michael Wack blickt zurück auf eine bewegte Zeit.

 Mit einer seiner sechs Trommeln ist der Zweibrücker Michael Wack voll in seinem Element. Seine Trommelschule Tam Tam feiert am Freitag, 17. März, in der alten Feuerwache 20-jähriges Jubiläum.

Mit einer seiner sechs Trommeln ist der Zweibrücker Michael Wack voll in seinem Element. Seine Trommelschule Tam Tam feiert am Freitag, 17. März, in der alten Feuerwache 20-jähriges Jubiläum.

Foto: Cordula von Waldow

Mit großem Tam Tam und viel Musik feiert Michael Wack am Freitag, 17. März, das 20-jährige Bestehen seines gleichnamigen Zweibrücker Trommelstudios in der ehemaligen Feuerwache. Wer den begeisterten Musiker und Musiklehrer kennt, der weiß: Rhythmus und Afrika, das ist genau sein Ding. Bereits 1987 war der Autodidakt in Sachen Blues und Rockmusik sowie Percussion erstmals mit Ehefrau Gabi im Senegal zu einer Fortbildung. Liebe und Faszination sozusagen auf den ersten Schlag – Herz- und Trommelschlag. Er zählt auf: „Danach waren wir noch viermal in Afrika zum Fortbildungsurlaub in Sachen Afro-Beats. Auch in Guinea und Ghana.“ Daraus entstanden Freundschaften. So gab sein Lehrer Pablo zusammen mit einer Tänzerin in Zweibrücken Fortbildungskurse.

Michael Wack, der Raumausstatter gelernt hat, studierte Sozialpädagogik mit Schwerpunkt Musik, immer wieder ergänzt durch Fortbildungen in Percussion und Tanz. Seinen ersten Trommelkurs gab er in Pirmasens für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Bis heute sind mit Ehefrau Gabi, Henni und Karin drei Trommlerinnen der ersten Stunde aktiv.

2003 eröffnete Michael Wack seine Tam Tam Trommelschule in der Hilgardstraße mit einem Unterrichtsangebot für afrikanisches Trommeln, Cajon, Gitarre und Schlagzeug und bereichert seitdem nicht nur Zweibrücken kulturell bei einer Vielzahl an Veranstaltungen bis hin zum Faschingsumzug.

Die bis zu 50 Trommler sowie die Gruppe „Magic Tam Tam“ waren bereits in der halben Bundesrepublik zu Gast und verbreiteten den Namen der Rosenstadt mit ihren afrikanischen Trommeln.

Michael Wacks erster Workshop in Zweibrücken – Trommeln mit Kindern in sozialen Brennpunkten mit Abschlusskonzert in der Fußgängerzone – war seiner Diplomarbeit gewidmet. Seitdem haben unzählige Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren, Menschen mit Handicap oder Manager an den Trommelkursen und Workshops teilgenommen. Das Zweibrücker Urgestein beschreibt: „Die Trommel hat einen großen Aufforderungscharakter, dem sich fast niemand entziehen kann. Wer vor ihr sitzt, der will auch trommeln.“

Bei den Rhythmen und Schwingungen gehe es um Kommunikation. Je nach Gruppe, gestaltet Michael Wack seine Kurse und Workshops offener oder zielorientierter, etwa, um zu sich selbst zu finden und sich in der Gruppe zu integrieren oder sogar, um die Gruppe über die eigene Trommel anzuführen. Der erfahrene Sozialpädagoge lächelt: „Nicht immer verfügt eine Führungskraft wirklich über die notwendigen Kompetenzen.“

So verbindet das Trommeln Musik, Schwingung und Persönlichkeitsentwicklung miteinander. Außerdem wirkt es mitreißend, wenn die passend gekleideten Musiker bei Veranstaltungen trommelnd durch die Stadt laufen. Zu den ganz großen Naturtalenten, die Michael Wack im Laufe der Jahre entdeckte, gehört Felipe Omlor. Der heute 15-jährige Homburger durfte bereits als Fünfjähriger zum zehnjährigen Bestehen von Tam Tam mit seinem Lehrer zusammen „Trommelkönig von Kalimbo“ spielen.

Um ein Haar wäre das 20-jährige Jubiläum zugleich das Ende des Trommelstudios gewesen. 15 Jahre lang war Tam Tam in den Räumen der ehemaligen Spielothek in der Hilgardstraße untergebracht. Als der Mietvertrag nicht verlängert werden konnte, zog die Trommelschule 2017 in den ehemaligen evangelisch-methodistischen Kindergarten schräg gegenüber. Auch hier zauberte der Raumausstatter afrikanisches Flair und entführte seine Schüler räumlich in die Heimat der Rhythmen.

Dass Michael Wack den auf fünf Jahre ausgelegten Mietvertrag nicht verlängert, ist den gestiegenen Energiepreisen geschuldet. Er sagt: „Es wäre einfach völlig unwirtschaftlich, das dreifache an Heizkosten zu bezahlen.“ Doch das Universum verhinderte die Frührente des 62-Jährigen und öffnete ihm andere Türen. Drei Trommelgruppen laufen daher weiter, die übrigen Instrumente und Gesang, unterrichtet er in seinem Home-Studio.

Hier lernt auch der jüngste Trommelschüler, Enkel Samuel. Langeweile braucht der Gründer von „Blues Himmel“ mit seinen weiteren musikalischen Projekten wie dem „Trio Finale“, „Fräulein J. & die Tournedos“, „Kevin Alamba und Dynamix“ oder „Martina Extra Dry“ nicht zu fürchten. Doch bei allem Gesang und seinem Talent für tiefgründige Texte hat er im Laufe der Jahre erkannt: „Ich bin durch und durch ein Rhythmiker.“

Musikalisch passend, gestaltet die Trommelschule ihr Jubiläumskonzert mit einem Trommelfeuerwerk und der Musik der Santana Coverband aus Zweibrücken. Die Rhythmen und Lieder aus Westafrika laden zum Tanzen und Mitsingen ein. www.michael-wack.com

20 Jahre Tam Tam am Freitag, 17. März, in der ehemaligen Feuerwache (Bleicherstraße) mit der Trommelschule Tam Tam, unterstützt von der Santana-Coverband. Beginn 19.30 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Eintritts-Karten kosten an der Abendkasse 14 Euro , im Vorverkauf 12 Euro im Café Pastis oder online bei eventim.

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