Tristesse in der Innenstadt, Ansturm auf Grüne Wiese

Zweibrücken · Es war ein gegensätzliches Wochenende in Zweibrücken. Was mit Sonnenschein und gut besuchten Plätzen am Samstag begann, endete gestern in der Innenstadt mit Sturm und Dauerregen – und wenig Besuchern. Ganz anders auf der Grünen Wiese: Möbel Martin, Globus und die Style Outlets wurden regelrecht bestürmt.

 Nur vereinzelt wagten sich bei dem miesen Wetter gestern Nachmittag Besucher in die Innenstadt. Ganz anders das Bild auf der Grünen Wiese: Dort herrschte enormer Andrang. Fotos: Michael Daub

Nur vereinzelt wagten sich bei dem miesen Wetter gestern Nachmittag Besucher in die Innenstadt. Ganz anders das Bild auf der Grünen Wiese: Dort herrschte enormer Andrang. Fotos: Michael Daub

Die Wetterprognose hatte wohl einige Beschicker des ersten Flohmarktes des Jahres in der Fußgängerzone davon abgehalten, anzureisen und die Stände aufzubauen. Große Lücken klafften am Samstag dort, wo bei gutem Wetter eigentlich viele eng nebeneinander ihre Flohmarktartikel anbieten. Und das zunächst bei strahlendem Sonnenschein und nur wenigen Wolken am Zweibrücker Himmel. Dichtes Treiben dagegen auf dem Herzogplatz. Dort fand der traditionelle Autofrühling statt, bei dem sich die Händler der Region mit Neu- und Gebrauchtwagen präsentieren. Rund 90 Fahrzeuge standen auf dem Platz und wurden schon früh von zahlreichen Besuchern begutachtet. Auch die Händler zeigten sich zunächst zufrieden und führten nachhaltige Gespräche mit den Interessenten. Was am Samstag bei Sonne begann, sollte gestern dann bei Regen und teils stürmischem Wind schnell kippen. Trüb sah der Sonntagvormittag aus, Bindfäden regnete es und der Wind sorgte eher für Novemberstimmung statt für Frühlingsgefühle. Tristesse am Süßigkeitenstand von Ehrfried Hauck aus Bechhofen in der Fußgängerzone. Der Tag laufe sehr bescheiden, sagte er. Seit elf Uhr habe er am Stand Dienst und in den ersten sechs Stunden gerade mal fünf Euro Umsatz gemacht mit seinem Popcorn, den Lebkuchenherzen und weiteren Naschereien. Deutlich mehr habe er am Samstag umgesetzt, da sei das Wetter besser gewesen, so Hauck, während sein Stromgenerator im Hintergrund laut knattert. Das Gerät habe er vorsorglich mitgebracht, da er nicht sicher war, ob der Laden hinter ihm, der ihm am Samstag den Strom lieferte, am Sonntag geöffnet habe. Das war auch nicht so sicher, erst kurzfristig hatte sich Singh Balvenda dazu entschlossen, seine Modeboutique zu öffnen. Normalerweise ist er immer am verkaufsoffenen Sonntag dabei, aufgrund des schlechten Wetters wollte er sich zunächst nicht festlegen, entschied sich dann aber doch für eine Öffnung. Sein Fazit: "Deutlich weniger los als sonst". Ähnlich äußert sich auch Klaus-Peter Stoltz vom Reformhaus in der Fußgängerzone. "Wir sind immer dabei, wenn verkaufsoffener Sonntag ist", so Stoltz, "man kann es ja nicht ändern mit dem Wetter". Seit 40 Jahren betreibt er sein Reformhaus schon und hat so manche verkaufsoffenen Sonntage kommen und gehen sehen, alle mit unterschiedlichem Erfolg. Martina Denzer von der Thalia-Buchhandlung zeigte sich recht zufrieden, monierte jedoch die Dichte der verkaufsoffenen Sonntage in der Region. Hatten neben Zweibrücken doch auch Pirmasens, Neunkirchen und Saarbrücken die Geschäfte geöffnet.

Halbwegs zufrieden zeigte sich Sandra Cleeman von dem Spielzeugladen Idee & Spiel. "Etwas mehr geht immer", so die Chefin des Traditionshauses. Zufrieden zeigte sich Tino Cabras vom Eiscafé Cantonati im Herzen der Fußgängerzone. Zwar verkaufte sein Team kaum Eis, aber durch das Angebot von Café, Kuchen, Waffeln und mehr bot Cabras ein Alternativprogramm, passend zur Witterung. Tote Hose dagegen in der Filiale des Modegeschäftes Witt Weiden. Leiterin Andrea Krebs sprach von einem sehr schlechten Sonntag. Ein ganz anderes Bild herrschte gestern indes auf der "Grünen Wiese". Bei Möbel Martin und Globus waren nicht nur die Parkplätze , sondern auch die Einkaufwagen voll, an den Style Outlets staute sich der Verkehr fast bis auf die Autobahnabfahrt. Viele Kunden mussten außerhalb der regulären Parkplätze parken, so groß war zeitweise der Ansturm auf die Style Outlets.

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