Mit Perücke und geradezu identischer Stimme seziert er die Kanzlerin bis in den Mastdarm hinein, in dem sich Pofalla schön eingerichtet habe.

Tiefschläge liebt Kröhnert, solche und solche. Die heutige Politik sei ja eigentlich gar nicht mehr parodierbar, Realsatire nennen es Kröhnerts Kollegen. Mutti als Sonne mit ein paar unbedeutenden Trabanten drumrum, alle guten Geister hat sie längst ausge"merz"t. "After Show-Party" auf dem "Anale Grande". Herrlich-absurde Ideen hat er, immer perfekt in Worte gegossen, stets des Politikers Stimme und Gesten täuschend echt imitierend, samt "Drachmentöter" Schäuble. Sehr oft zielt er in die politische Vergangenheit, in der er seine größten Erfolge feierte: Jochen Vogel etwa ist, obwohl Polit-Rentner, weiterhin in seinem Programm zu finden, auch Genscher und Brandt haben ihre Auftritte. Gauck lässt er schwadronieren, und zu Putin fällt ihm Hitler ein, den Kröhnert unverständlich lang und breit zu Wort kommen lässt. Irgendetwas jedoch scheint zu fehlen in Kröhnerts Programm. Ist es der oft fehlende aktuelle Bezug seiner Nummern? Sind es die aneinander gereihten scharf geschliffenen schönen Wörter, die ein wenig selbstverliebt sprudeln? In seichtere Gefilde (oder gar zu seichte?) geht es dann, als Kröhnert den Philosophen Rüdiger Safranski Dieter Bohlen gegenüber setzt oder Boris Becker .

Kurzum, insgesamt für Zuhörer mit breitem politischen Wissen spannend und herzhaft, für andere strapaziös und manchmal unverständlich. Wie Kurt Wagner aus Zweibrücken im Gespräch meinte: "Nicht ganz mein Fall, ich hätte mehr lachen wollen." Während eine Frau mittleren Alters Entspannung suchend draußen auf der Treppe tief an einer Zigarette sog und hell begeistert war von Nikotin und Kröhnert.