Zum Tod von Kurt Pirmann Trauer um den „volksnahen Schaffer“

Zweibrücken · Hemdsärmelig, direkt und immer vorneweg: Nach dem Tod von Kurt Pirmann ist die Betroffenheit groß. Eine Trauerfeier ist für 6. Juli, 15.30 Uhr, geplant.

 Im Foyer des Zweibrücker Rathauses liegt ein Kondolenzbuch aus, in dem die Bürger ihre Beileidsbekundungen hinterlassen können. Oberbürgermeister Kurt Pirmann wurde nur 63 Jahre alt.

Im Foyer des Zweibrücker Rathauses liegt ein Kondolenzbuch aus, in dem die Bürger ihre Beileidsbekundungen hinterlassen können. Oberbürgermeister Kurt Pirmann wurde nur 63 Jahre alt.

Foto: Mirko Reuther

Trauerbeflaggung am Zweibrücker Rathaus. Die Rosenstadt beklagt den Tod von Kurt Pirmann.  Trotz langer Krankheit hat der für viele doch plötzlich gekommene Tod des Oberbürgermeisters Bestürzung hervorgerufen. „Ich war geschockt, Kurt Pirmann ist mein Jahrgang. Zuerst habe ich an seine Familie und Enkel gedacht. Die standen für ihn immer im Vordergrund“, rang Kurt Dettweiler (Freie Wähler Gruppe) um Fassung.

Roger Lewentz, Vorsitzender der SPD Rheinland-Pfalz erklärte: „Die Nachricht vom Tode Kurt Pirmanns macht uns tief betroffen. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen aufrechten Genossen, sondern auch einen Freund. Er war ein Sozialdemokrat von echtem Schrot und Korn, der immer mit großem Herzen für soziale Gerechtigkeit gekämpft hat.“

Kondolenzwünsche kamen aus allen Stadtratsfraktionen (wir berichteten gestern), von ehemaligen Weggefährten und vielen mehr. Auch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Pirmann noch am 22. Juni in Zweibrücken besucht hatte. Auch, um ihm nachträglich zu seinem Geburtstag am 16. Juni zu gratulieren, wie SPD-Fraktionschef Stéphane Moulin berichtet.

Drei Tage später, am Montag, erlag Pirmann im St.-Elisabeth-Krankenhaus im Alter von 63 Jahren seinem Krebsleiden. Auch in der Verwaltung der Rosenstadt herrscht Betroffenheit. Die Pressemitteilung, in der Stadtsprecher Heinz Braun den Tod des Oberbürgermeisters bestätigte, leitete Braun, der zu Pirmann einen engen Kontakt pflegte,  mit den Worten ein, dass er gehofft habe, solch eine Meldung in seinem Berufsleben nie verschicken zu müssen. Sich ganz der Trauer hingeben kann die Stadtverwaltung nicht – sie steht nun vor der Aufgabe, die Wahl eines Nachfolgers in die Wege zu leiten (siehe Text unten).

Im Rathaus ist Pirmann noch allgegenwärtig. Im Foyer steht neben Blumenkränzen ein Portrait des Verstorbenen. Daneben liegt ein Kondolenzbuch aus. Dort können sich Bürger täglich zwischen acht und 16.30 Uhr eintragen.

Der Termin für die offizielle Trauerfeier steht offenbar schon fest. Nachdem Stadtsprecher Braun einen konkreten Termin gestern Vormittag noch nicht nannte, da man sich zunächst „eng mit den Wünschen der Angehörigen“ abstimmen wolle, erklärte Jürgen Neumann, Vorsitzender der Zweibrücker Bezirkssynode am Nachmittag, dass die Trauerfeier für Freitag, 6. Juli, 15.30 Uhr, geplant sei. Den Gottesdienst soll Dekan Peter Butz leiten.

„Kurt Pirmann war volksnah, hemdsärmelig und ein Schaffer, der sich für nichts zu schade war. Gleichzeitig hat er bei den wichtigen Themen immer alle Parteien mit eingebunden. Er wollte die Ziele zusammen erreichen“, sagte Dettweiler, der vermutet, dass Pirmanns Art „immer vorneweg“ zu gehen, irgendwann „an die Substanz“ gegangen sein könnte.

Dass das WM-Fest auf dem Herzogplatz, der direkt vor dem Rathaus liegt, aus Pietätsgründen eingeschränkt wird, ist laut Braun unwahrscheinlich: „So tragisch der Tod von Kurt Pirmann ist. Es liegen bestehende Vereinbarungen vor.“

  Kurt Pirmann litt sichtlich, als der Zweibrücker Flughafen schloss.

 Kurt Pirmann litt sichtlich, als der Zweibrücker Flughafen schloss.

Foto: Mathias Schneck
 Kurt Pirmann bei seiner Vereidigung als OB (durch Rolf Franzen) 2012.

Kurt Pirmann bei seiner Vereidigung als OB (durch Rolf Franzen) 2012.

Foto: Jörg Jacobi

Eine Bilderstrecke zum Leben und Wirken Kurt Pirmanns finden Sie auf unserer Internetseite: www.pfaelzischer-merkur.de

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