Umbau im September 2022 geplant Ferienhauspläne für Militärmaschine: Riesenempfang für Transall am Flugplatz Zweibrücken (mit Bildergalerie)

Zweibrücken · Die Transall des flugverrückten Hunsrückers Dominik Weil ist auf dem Zweibrücker Flugplatz gelandet. Rund 250 Besucherinnen und Besucher sowie das Triwo-Flugplatz-Team bereiteten dem „Engel der Lüfte“ einen fulminanten Empfang. Bis 2023 soll aus ihr das „Trallotel“ werden.

Transall die Ferienwohnung werden soll landet in Zweibrücken
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Die Ferienwohnung, die aus der Luft kam

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Foto: Elisabeth Heil

Aufgeregt wirbelt Dominik Weil in seinem orangefarbenen Overall umher. Er begrüßt Freunde und Bekannte, gibt immer wieder kleine Interviews und freut sich wie ein Kind in den Stunden vor der Weihnachtsbescherung. Er hat auch allen Grund dazu, schließlich ist sein Traum, ein ausgesondertes Transportflugzeug der Bundesluftwaffe vom Typ Transall C-160 mit der Kennung 50+79 zu kaufen und in ein Ferienhaus umzubauen, Wirklichkeit geworden.

In weniger als zwei Stunden wird sein „Baby“, wie er das fast 50 Tonnen maximales Startgewicht schwere Militärflugzeug nennt, in Zweibrücken landen und auch bleiben. Rund 250 Besucherinnen und Besucher, vielleicht auch mehr, sind extra gekommen, um bei diesem Moment dabei zu sein. Für sie alle ist bestens gesorgt. Es gibt Glühwein und Kaffee, der bei den kalten Temperaturen wunderbar wärmt, außerdem Wildbratwurst. Am Souvenirstand können Trallotel-Erinnerungen wie Keramik- und Emaille-Tassen, Taschenmesser, Kalender und original Transall-Turbinenschaufeln mit nach Hause genommen werden, noch dazu für einen guten Zweck. 20 Prozent des gesamten Verkaufspreises fließt an die Initiative „Bundeswehrkinder in Not“.

Viele Besucher haben gute Kameras dabei, um die beiden Transall-Maschinen aus nächster Nähe zu fotografieren. Eine erste Transall mit Soldaten an Bord, um die erworbene Transall von Dominik Weil zu demilitarisieren, landete bereits um 10.20 Uhr, die eigentliche Transall etwa eine Stunde später. Doch bevor sie aufsetzt, wendet der Pilot noch einmal, um mit voller Geschwindigkeit an den Zuschauern vorbeizufliegen. Erst dann landet er.

Als sie auf dem Vorfeld ankommt, wird sie, wie es bei einer Außerdienststellung üblich ist, noch einmal mit Wasser abgespritzt. Wasser-Salut nennt man das. Das Publikum ist begeistert.

„Ich freue mich so. Das ist der absolute Wahnsinn. Ich habe sie gerettet. Aus ihr werden keine Dosen gemacht“, ruft Dominik Weil. Zwei Vertreter der Treuhandgesellschaft VEBEG, von denen Dominik Weil die Transall für 50 079 Euro gekauft hat, sind gekommen, um die finalen Unterschriften zu tätigen und Dominik Weil die letzten Dokumente auszuhändigen. Die mitgereisten Soldaten werden in den kommenden drei Tagen noch ein paar Dinge ausbauen wie den Bordcomputer zum Beispiel, die Zündboxen, Feuerlöscher und natürlich die Typ-Plakette.

Und wann geht es los mit dem Umbau zum Ferienhaus? „Das dauert noch ein bisschen“, sagt Weil. „Erst mal darf sie die Triwo-Flugplatz-Zweibrücken noch für ihre Events nutzen, die hoffentlich im kommenden Jahr auch alle stattfinden dürfen“, fügt er hinzu. Ich denke aber, dass wir dann ab September mit dem Umbau beginnen können. Mein Sohn, ein angehender Schreinermeister, wird den Innenausbau übernehmen und meine Transall zum Gegenstand seiner Abschlussarbeit machen. Seine Lehrer an der Meisterschule in Kaiserslautern haben nicht schlecht geguckt, als er seinen Vorschlag einreichte“, erzählt Weil.

Wenn der Umbau der Maschine dann im Jahr 2023 wie geplant fertig ist, können bis zu sechs Urlauber auf rund 60 Quadratmetern in Laderaum, Laderampe und Cockpit wohnen. „Trallotel bietet eine voll ausgestattete Ferienwohnung mit Wohnbereich einschließlich Schlafcouch, Esstisch, Küchenzeile, Bad mit Dusche und Toilette, eingebautem Flugsimulator samt Rumpfsegment und vier Betten in der Laderampe“, beschreibt der gelernte Reiseverkehrskaufmann seine Pläne. „Das Cockpit wollen wir soweit es geht belassen. Darüber hinaus werde ich einen Schleudersitz einer McDonnell Douglas F 4-F Phantom II installieren. Wenn da mal kein Top-Gun-Feeling aufkommt“, scherzt Weil.

Eine Nacht im Trallotel hat natürlich ihren Preis: Über 400 Euro soll sie kosten – aber schließlich ist es das einzige Ferienhaus dieser Art weltweit. Und wer weiß? Vielleicht werden es noch mehr.

 Auf dem Vorfeld des Zweibrücker Flugplatzes kam die Transall C-160 mit der Kennung 50+79 zum Stehen.

Auf dem Vorfeld des Zweibrücker Flugplatzes kam die Transall C-160 mit der Kennung 50+79 zum Stehen.

Foto: Elisabeth Heil
 Dominik Weil bei der offiziellen Schlüsselübergabe.

Dominik Weil bei der offiziellen Schlüsselübergabe.

Foto: Elisabeth Heil
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