Tolles Konzert – wenig Zuhörer

Zweibrücken · Die Saarpfälzische Kantorei führte Händels „Messias“ in der Alexanderskirche auf. Das Konzert fand anlässlich des 60. Geburtstages der Kantorei statt. Es erinnerte auch an den Wiederaufbau der Alexanderskirche vor 60 Jahren. Die Aufführung hatte ein hohes Niveau.

 Aufführung des „Messias“ von Händel anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Saarpfälzischen Kantorei in der Alexanderskirche. Foto: Margarete Lehmann

Aufführung des „Messias“ von Händel anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Saarpfälzischen Kantorei in der Alexanderskirche. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Vor 60 Jahren wurde die wieder aufgebaute Alexanderskirche eingeweiht. Der Grundriss ist geblieben, viel mehr auch nicht, vor allem wurde der barocke Turm, einst Wahrzeichen Zweibrückens, nicht wieder hergestellt. Vor 60 Jahren wurde auch die Saarpfälzische Kantorei gegründet. Also ein doppelter Grund, mit einem Jubiläumskonzert an vergangene Zeiten zu erinnern.

Gründer der Saarländischen Kantorei war 1955 der damalige Bezirkskantor Fritz Sander, der wenige Monate später die Pfälzische Kantorei mit der Saarländischen zur Saarpfälzischen Kantorei zusammenführte, die er bis zu seinem Ruhestand Ende der 90er Jahre sehr erfolgreich leitete.

Bedeutende Konzerte unter seiner Führung bleiben in bester Erinnerung: Zum Beispiel 1966 das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach , 1974 das Requiem von Dvorak, 1988 das von Wolfgang Amadeus Mozart und andere wunderbare Aufführungen mehr. Nach Fritz Sander übernahm Bezirkskantor Helge Schulz die Leitung der Saarpfälzischen Kantorei und begann eine rege Konzerttätigkeit auf hohem Niveau. Hier einige herausragende Beispiele: 1999 die "Schöpfung" von Haydn, im Jahr 2000 Konzerte mit Werken der Kirchenmusik des 20. Jahrhunderts, 2001 die Johannespassion und das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach , 2005 ein großes Konzert zum 50-Jährigen der Kantorei, 2014 eine Passionskantate vom Bachschüler Gottfried August Homilius und gerade erst Händels Oratorium "Messias" in einer bemerkenswerten Aufführung.

"Auch mir hat die Aufführung sehr gefallen, sie ist durchgehend gelungen, nur die Zuhörerzahl von gut 250 hat mir nicht gefallen", sagte Helge Schulz im Gespräch.

Beim letzten "Messias" vor sechs Jahren konnte Helge Schulz 600 Zuhörer begeistern. Hier tut Ursachenforschung Not. An der Qualität kann es nicht liegen. Denn Saarpfälzische Kantorei, Kammerchor Opus 9, das Kammerorchester Kaiserslautern, verstärkt durch Holzbläser und Trompeten, und die Gesangssolisten Lisa Ströckens (Sopran), Nadja Steinhardt (Alt), Thomas Ströckens (Tenor) und Dominic Kron zeigten sich in allerbester Verfassung. Es wurde eine Aufführung, die lange im Gedächtnis bleiben wird.

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