Tierheim fordert von der Stadt mehr Geld

Zweibrücken · Gerade jetzt, während der Ferienzeit, kommen viele Bürger, um Hund oder Katz' dort für die Dauer des Urlaubs abzugeben. Aber auch außerhalb der Ferienzeit seien die Kapazitäten eng geworden, klagt die stellvertretende Vorsitzende des Tierheims, Nadine Bender, dem Merkur gegenüber. Sie fordert mehr Geld von der Stadt.

Die Arbeit, die das Tierheim verrichtet, ist für die Katz'. Und natürlich auch für Hunde, Kaninchen und sogar Ratten . Problem: Das Geld reicht hinten und vorne nicht, um sich um die Tiere gut zu kümmern, klagt Nadine Bender, stellvertretende Vorsitzende des Tierheims, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir sind derzeit wieder ziemlich voll", stöhnt Bender über die Auslastung des Tierheims mitten in der Ferienzeit. Viele wollten halt, bevor es in den sonnigen Süden oder hohen Norden geht, noch schnell Hund oder Katze dort abgeben, um das Tier während der Urlaubswochen versorgen zu lassen. "Unsere Hundepension ist voll. Wir mussten schon Leuten, die mit ihrem Tier zu uns kamen, absagen", so Bender. Drei Hunde - das sei "eigentlich die Grenze dessen, was wir bei uns in der Hundepension aufnehmen können", so die stellvertretende Tierheim-Vorsitzende. Gemessen am Interesse seien diese drei Plätze nicht ausreichend.

Dazu kommt: Der weitaus größte Teil der Tiere in dem Heim wird nicht etwa vorbeigebracht und dann, ein paar Tage oder Wochen später, wieder abgeholt. Einige würden sich ihres Tieres, wenn es lästig werde, rabiat entledigen. "Immer wieder werden Tiere ausgesetzt, gerade, wenn sie krank sind. "Im Juli hatten wir zwei Fundhunde; ein Tier davon war sterbenskrank. Es wurde von seinem Halter offenbar zum Sterben ausgesetzt", erklärt Bender. Die Mitarbeiter des Tierheims hätten sich der beiden aufgefundenen Hunde angenommen. Das belaste natürlich die Kasse des Tierheims. Ebenso streunende Katzen , die man aufnehme. "Wir haben derzeit 30 Hunde bei uns und 39 Katzen , dazu fünf Kaninchen , fünf Ratten und sechs Meerschweinchen", zählt sie den Bestand auf. Bei den Katzen handele es sich "zum Großteil um Fundtiere, diese Tiere waren weder kastriert noch gekennzeichnet". Das Tierheim würde sich wünschen, dass eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Katzen und Hunde eingeführt werde. Mit der Kennzeichnungspflicht etwa könnte man rasch den Halter ermitteln, nennt sie den Vorteil.

Die ganzen Tiere, die abgegeben werden, die Tiere, die aufgefunden werden - das alles belaste die Kasse enorm, klagt Bender. "Es brennt bei uns!", warnt sie. Futter, Pflege, Betreuung - das alles müsse gestemmt werden. Dazu komme das Problem, dass "die Vermittlung derzeit recht schleppend läuft", bedauert sie; das Tierheim bleibe auf den meisten Bewohnern sitzen.

Das Haus bekomme zwar Spenden, sei aber vor allem auch auf die Unterstützung durch die Stadt angewiesen. "Die Stadt zahlt aber noch keine zehn Prozent dessen, was bei uns an Ausgaben aufläuft", verdeutlicht Bender. Pro Jahr überweise das Rathaus der Rosenstadt 12 000 Euro an Hilfe an das Tierheim - darin enthalten ist die Entsorgung des Mülls, der in der Einrichtung anfällt. "Unser Wunsch wäre im Prinzip, dass die Stadt ihre Hilfe für uns verzehnfacht", sagt Bender - und schiebt gleich nach, "dass das natürlich utopisch ist". Aber mehr Geld als bisher - das sei dringend erforderlich.

"Ich hatte vor einem Jahr einen Termin im Stadtrat, dort habe ich mit einer Powerpoint-Präsentation unseren Tierbestand und die Probleme, die wir haben, dargestellt. Aber passiert ist seitdem nichts", bedauert sie. Der Investitionsstau im Tierheim sei enorm, "da ist seit Jahrzehnten nichts mehr gemacht worden", so Bender. "Das Katzenhaus ist veraltet, wir müssen Löcher stopfen, damit keine Tiere abhauen. Bei den Zwingern für die Hunde haben wir selbst Hand angelegt, damit die wieder abgeschlossen werden können", nennt sie Beispiele, wie die Mitarbeiter versuchen, zumindest die gröbsten Missstände zu beseitigen.

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