Die Helfer des THW in Zweibrücken Bereit sein ist alles

Zweibrücken · Das THW Zweibrücken ist stets in Habachtstellung. Und wartet, dass die Bundesregierung bei Katastrophen oder Notfällen den Marschbefehl gibt. Aber auch Polizei und Feuerwehr in Zweibrücken setzen auf die Helfer.

Christian Segelke hinter dem Steuer eines der charakteristischen blauen Einsatzfahrzeuge. Seit 2017 ist der Zweibrücker Dienststellen-Leiter des THW-Ortsverbandes der Rosenstadt.

Christian Segelke hinter dem Steuer eines der charakteristischen blauen Einsatzfahrzeuge. Seit 2017 ist der Zweibrücker Dienststellen-Leiter des THW-Ortsverbandes der Rosenstadt.

Foto: Mathias Schneck

Es war Hamlet, der die großen Worte sprach: „Bereit sein ist alles.“ William Shakespeare, Schöpfer des Hamlet, hat nicht unbedingt an das Technische Hilfswerk gedacht, als er diese Erkenntnis zu Papier brachte. Aber für das THW hat sie ebenso Gültigkeit. Wenn es drauf ankommt, nicht zu zögern und zu zaudern, sondern loszulegen   – das ist die Maxime des THW.

„Wir halten uns bereit für den Ernstfall, das ist unsere entscheidende Aufgabe“, sagt Christian Segelke. Seit 2017 ist der Zweibrücker Leiter des THW-Ortsverbandes in der Rosenstadt.

Das THW sei der Bundesregierung direkt unterstellt. Kommt es zu Katastrophen, treten Notfälle ein, geht der Marschbefehl von der Spree aus an die Ortsverbände.

In Neustadt an der Weinstraße ist die Regionalstelle des THW ansässig; Neustadt ist der Mittler zwischen den ihm zugeordneten neun Ortsverbänden (neben Zweibrücken sind dies Pirmasens, Kaiserslautern, Hauenstein, Bad Bergzabern, Landau, Speyer, Germersheim sowie der Ortsverband Neustadt).

Das Aufgabenspektrum ist breit. Und umfasst, das ist das Wesen des THW, größere Notlagen. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Lawinen zählen dazu. Die technische Hilfe, die die THW’ler leisten ist nicht nur auf das Inland bezogen; so halfen mehrere Verbände zuletzt in der Türkei nach dem verheerenden Erdbeben mit.

Bereit sein – dafür muss man seine Hausaufgaben machen. Daher wird regelmäßig geübt, Szenarien werden durchgespielt, die Frauen und Männer müssen beweisen, dass sie die Nerven behalten, dass jeder Handgriff sitzt. 

„Die Übungen finden oft gemeinsam mit dem DRK und der Feuerwehr aus Zweibrücken und dem Land statt“, sagt Segelke. Von einander lernen, sei ein Punkt. Dazu kommt, dass die Helfer von THW, DRK oder Feuerwehr nicht nur bei Übungen sondern auch im Ernstfall harmonieren müssen. Das alles wird immer wieder geprobt, unter anderem auf dem Gelände des THW an der Amerikastraße, einen Steinwurf von der Hochschule Zweibrücken entfernt.

Der THW-Ortsverband Zweibrücken umfasst 32 aktive Helfer. „Fünf davon sind Frauen“, freut sich Segelke. „Das ist viel für einen Ortsverband unserer Größe.“ Hinzu kommt der Nachwuchs, nach dem stets Ausschau gehalten wird. Derzeit zählen 36 Mädchen und Jungen zu den Jugendhelfern (sechs bis 17 Jahre). „Alles Ehrenamtliche“, hebt Segelke das Engagement hervor. Wobei Segelke selbst als Prüfer Technik angestellt ist. Er muss Technik und Material im Auge behalten, damit alles passt, wenn es zum Einsatz kommt, ehrenamtlich sei das nicht zu bewältigen.

Regelmäßig wird das THW übrigens auch im eigenen Umfeld tätig. „Dann helfen wir beispielsweise der Polizei bei der Sicherung von Eigentumsverhältnissen oder unterstützen die Feuerwehr in Zweibrücken und dem Land.“ Segelke ist froh, dass die Arbeitgeber Verständnis für das Ehrenamt zeigen, diese Wertschätzung sei hilfreich.

Was war der härteste Einsatz für das Zweibrücker THW? Segelke überlegt nicht lange. „Der Einsatz im Ahrtal.“ Das sei auf die Knochen gegangen. „Ich war mit 20 Helfern vom Ortsverband im Flutgebiet“, sagt er (der Merkur berichtete ausführlich). Der Zweibrücker ist heute noch erschüttert vom Erlebten: „Diese Bilder vergisst man nicht.“

Das THW in Zweibrücken ist stets auf der Suche nach Nachwuchs. Anfragen bitte via E-Mail an folgende Adresse: ov-zweibruecken@thw.de.

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