Medien zum Thema Neue Themenwelt Toleranz in der Stadtbücherei
Zweibrücken · Die „Jung-und-Bunt-Aktionsgruppe“ und die Zweibrücker Bibliothek haben für das Projekt zusammengearbeitet.
Ein Ort der Begegnung – dazu will Leiterin Anne Detzler die Zweibrücker Stadtbücherei entwickeln. Einen Boden für interessanten Austausch bereiten bereits jetzt die beiden Themenwelten „Nachhaltigkeit“ und „Toleranz“. Letztere wurde jüngst eingeweiht, den Corona-Vorschriften geschuldet in kleinem Rahmen.
„Wissenswelt“ nannte die Beigeordnete Christina Rauch, zuständige Kulturdezernentin, die vielfältige Sammlung an Büchern, Spielen, Videos und weiteren Medien rund um das Thema Toleranz von Rassen- bis Meinungsvielfalt, von Politik bis sozialem, gesellschaftlichen Miteinander, die jetzt in Zusammenarbeit mit der Pädagogin Sarina Wolf und ihrer „Jung-und-Bunt-Aktionsgruppe“ engagierter junger Menschen entstanden ist. „Wir haben uns zusammen gesetzt und Schlagwörter gebrainstormt“, berichtet Sarina Wolf. Gemeinsam mit Anne Detzler suchte die Zweibrücker Pädagogin und Buchautorin dann nach entsprechender Literatur, CDs, Hörspiele oder sogar Spielen, begeistert davon, einmal in die Aufgaben einer Bibliothekarin hinein zu schnuppern. Die beiden stellten fest: „Das war gar nicht so einfach, damit der Inhalt zeitgemäß ist.“ So soll auch die Themen-/Wissenswelt gemeinschaftlich regelmäßig aktualisiert werden.
Voller Enthusiasmus für das Thema ist auch Christina Rauch. Die gelernte Lehrerin erkennt den pädagogischen Mehrwert der Buchauswahl, sieht die Möglichkeit, Brücken zu bauen zwischen Menschen, Kulturen, Weltanschauungen in diesem Thema Demokratie, Recht, Freiheit, Selbstbestimmung und Frieden. Sie betont: „Gemeinschaftlich kontroverse gesellschaftliche Diskussionen zu führen, ohne dabei zu spalten, zusammen die Gesellschaft zum Positiven zu entwickeln, Freude an diesem gesellschaftlichen Engagement zu leben sowie Andere dafür zu begeistern, so sieht gesellschaftliches demokratisches Wirken aus.“
Werte, für die auch Anne Detzler und Sarina Wolf stehen und die sie vermitteln und leben. Angetan von dem Engagement der Jugendlichen aus der „Jung-und-Bunt-Aktionsgemeinschaft“, zitierte Christina Rauch gleich zwei von ihnen. So sagte Cedric Massar: „Wenn jeder den Anderen respektiert, ist das Zusammenleben viel einfacher.“ Jonas Backes stellte fest: „Wir wollen alle zusammen Spaß haben und diese Botschaft nach außen tragen.“ Die Beigeordnete fragte suggestiv: „Wie schön wäre diese Welt, wenn alle so denken und handeln würden?“ Alles, was Kulturentwicklung fördert, verhindert Krieg“, hätten bereits Albert Einstein und Sigmund Freud herausgearbeitet.
Rauch griff die Fragen der Autorin Düzen Tekkal in ihrem Werk „German Dream“ auf: „Was ist Deutschland heute? Wie wollen wir in dieser Gesellschaft zusammen leben?“ Begeistert ist Christina Rauch von dem interaktiven Diskussion anregenden Kartenspiel „Sag was“, das sie sich von Schule bis Stammtisch vorstellen kann, um miteinander über Werte ins Gespräch zu kommen, voneinander und miteinander zu lernen. Auch kluge Antworten auf Nazi- und andere Parolen empfiehlt sie gerne, unter anderem ihrem ebenfalls interessierten Kollegen Wulf Pippart, der als Gast dabei war, für seinen Unterricht, um Brücken zu bauen. So, wie es Stadtbücherei und Schule als Bildungsstätten Hand-in-Hand tun.
Sobald es die Corona-Maßnahmen gestatten, sollen unter anderem gemeinsame Workshops in der Stadtbücherei anlaufen. Eine Idee ist „Bücher lesen und sich auf diesem Wissensstand mit Gleichgesinnten moderiert austauschen“– gerne altersübergreifend. Hierbei wollen sich Sarina Wolf und ihre „Jung-und-Bunt-Aktionsgruppe“ ebenfalls gerne einbringen. Sie bedauerte, dass ihre beiden engagierten jungen Frauen, Janine Sandmeyer und Kim Rottmann, studiumsbedingt nicht an dem offiziellen Termin teilnehmen konnten. Ihnen sei zu verdanken, dass die Medienauswahl möglichst Antworten auf die Fragen junger Menschen bieten kann.
Die beiden Themenwelten „Nachhaltigkeit“ und „Toleranz“ in der Stadtbücherei Zweibrücken wurden mit 2500 Euro gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. Ebenso tief hat die Stadt in die Kasse gegriffen, um das Doppelregal, das den Blick der Bücherei-Besucher auf diese elementaren Themen lenkt, zu finanzieren. Insgesamt wurden 250 Medien angeschafft, 150 zur „Nachhaltigkeit“ in Zusammenarbeit mit der Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiative ZW-vernetzt, sowie 100 zur „Toleranz“. Anne Detzler bestätigt den Erfolg: „Das wird sehr gut angenommen.“