Serie Angespielt Völkerball mit schadenfrohen Nussknackern

Zweibrücken · „Oddballers“ vereint 18 Minispiele mit einem gemeinsamen Thema zu einem ganz netten Party-Game.

 Bei „Oddballers“ wird mit Kanonen nicht auf Spatzen, sondern auf Gegenspieler geschossen.

Bei „Oddballers“ wird mit Kanonen nicht auf Spatzen, sondern auf Gegenspieler geschossen.

Foto: Ubisoft

In der Liga der Partyspiele tummeln sich mittlerweile etliche Titel. Gut sind sie, platt gesagt, wenn sie mit mehreren Mitspielern ohne langes Üben Spaß machen – mehr als einen oder zwei heitere Abende lang. Das heißt, sie müssen gleichzeitig abwechslungsreich und leicht zugänglich – also eher simpel gestrickt – sein. Allein für Nintendos Switch reicht die Bandbreite dabei vom kostenlosen „Fall Guys“ über die Wii-Aufbereitung „Nintendo Switch Sports“ (40 Euro) bis zum immer noch knapp 60 Euro teuren „Super Mario Party“. Ubisofts „Oddballers“ reiht sich hier in die Mittelklasse ein – sowohl vom Preis (20 Euro) als auch inhaltlich.

Worum geht es? Grundbaustein der meisten Minispiele in „Oddballers“ ist Völkerball, Englisch Dodgeball. Das heißt, die Spielfiguren – natürlich im Cartoon-Stil – sind standardmäßig darauf aus, sich einen Ball zu schnappen und damit andere Spieler abzuwerfen. Wenn kein Ball zur Hand ist, kann es auch gerne einmal ein Kaktus im Topf sein oder eine Kiste. Manchmal ist der Ball auch eine Kanonenkugel – am Prinzip ändert das wenig.

Eine Abwerf-Variante spielt auf der Straße mit der zusätzlichen Herausforderung, vorbeirasenden Autos auszuweichen. Unter den 18 Minispielen in drei verschiedenen Grafiksets gibt es aber auch ein Ausweich und ein Schafe-mit-dem-Rasenmäher-Scher-Spielchen, ein Angeln-und-mit-den-Fischen-ein-Auto-oder-ein-Dixie-Klo-zerdepper-Spielchen oder ein Beach-Fußball-Match mit einem Riesenball. Nett: Wer ausgeschieden ist, darf die verbliebenen Spieler immer mal wieder mit Gemeinheiten wie Stinkbomben oder Zitteraalen bewerfen.

Passenderweise ändert sich auch die Steuerung von Spielchen zu Spielchen gar nicht. Das ist einerseits gut, denn wenn man das System einmal verstanden hat, kommt man recht problemlos mit den einzelnen Spielen klar. Auch nach zwei oder drei alkoholhaltigen Getränken. Andererseits macht das die Illusion von Abwechslung ein Stück weit zunichte. Und das wiederum torpediert die Langzeit-Motivation. Wenn man bei einem Party-Spiel überhaupt von so etwas sprechen kann. Aber an Abend vier oder fünf kann es durchaus einen Unterschied machen, ob man sich mit seinen Freunden in „Oddballers“ misst oder in „Super Mario Party“.

Wie gesagt, „Oddballers“ macht seine Sache nicht schlecht – abgesehen von Kleinigkeiten wie der, dass man sich mit einem Ubisoft-Konto anmelden muss, die Tastatur auf dem Bildschirm aber keine Umlaute kann. Es bringt aber dem Genre auf der anderen Seite auch nichts wirklich Neues, was es zum Kult- oder Geheimtipp machen würde. Es sei denn, man ist ein Fan des sehr speziellen Designs. Das sieht ein bisschen aus wie von einem unter Drogen gesetzten Nussknacker erdacht.

Die Charaktere können in „Oddballers“ nach Lust und Laune modifiziert werden. Danach sehen sie zwar nicht  hübscher, aber sehr individuell aus.

Die Charaktere können in „Oddballers“ nach Lust und Laune modifiziert werden. Danach sehen sie zwar nicht  hübscher, aber sehr individuell aus.

Foto: Ubisoft

Wertung (Schulnote): 3+

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