Terror prägte die Amtszeit von OLG-Präsident Reinhold Mundt

Pm zws nob mundt

 Waler Dury, Sven Paulsen, Reinhold Mundt und Willi Kestel (von links) tauschten im Grünen Erlebnisse am OLG aus. Foto: nob

Waler Dury, Sven Paulsen, Reinhold Mundt und Willi Kestel (von links) tauschten im Grünen Erlebnisse am OLG aus. Foto: nob

Zweibrücken. Die Freude war Reinhold Mundt gestern anzusehen. Zu seinem 85. Geburtstag strahlte nicht nur die Sonne - auch alle drei Amtsnachfolger kamen, um dem früheren Präsidenten des Oberlandesgerichts (OLG) Zweibrücken zu gratulieren. Gemeinsam mit Amtsinhaber Willi Kestel, Walter Dury (OLG-Präsident von 1995 bis 2009) und Sven Paulsen (1986 bis 1995) schwelgte der Jubilar in Erinnerungen an seine Tätigkeit als oberster Richter der Pfalz. Bevor er 1974 das Amt übernahm, war Mundt drei Jahre Präsident des Landgerichts Zweibrücken. "Es war damals die Zeit des Terrorismus", sagte der Jurist. Von heftigen Tumulten begleitet war beispielsweise der so genannte "Black-Panther-Prozess" vor dem Zweibrücker Schwurgericht. Im Mittelpunkt der Verhandlung standen zwei Afroamerikaner, denen versuchter Mord an einem deutschen Wachbeamten auf dem Flugplatz Ramstein vorgeworfen wurde. Wegen des erwarteten großen Besucherandrangs richtete sich das Landgericht sogar auf die Verteilung von Platzkarten ein. Im Verlauf des Prozesses, der ständig von teils gewaltsamen Ausschreitungen begleitet war, versuchten die Angeklagten - Anhänger einer radikalen amerikanischen Farbigen-Organisation, das Verfahren zu politisieren. Sie beschimpften immer wieder das Gericht, während Sympathisanten das Gerichtsgebäude und das Bismarck-Denkmal mit Schmierereien versahen. Es folgten der kleine Baader-Meinhof-Prozess in Kaiserslautern und der Bomben-Anschlag auf das Zweibrücker Schloss im Herbst 1977. Die Attentäter, die nie gefasst wurden, sollen aus dem Umfeld der RAF (Rote Armee Fraktion) stammen. Mundt hatte damals zwar keinen Personenschutz, allerdings immer eine Pistole griffbereit. "Es war insgesamt betrachtet aber eine schöne Zeit", so der frühere Richter. Mundt verbringt heute viel Zeit im Garten seines Schwiegersohnes: "Gerade im Frühling und Sommer gibt es doch nichts Schöneres", findet er. Aber auch am Geschehen in der Region ist er sehr interessiert: "Ich lese jeden Morgen die Zeitung." "Es war insgesamt betrachtet aber eine schöne Zeit." Ex-OLG-PräsidentReinhold Mundt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort