Terex sucht Wege aus der Krise
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Zweibrücken. Um aus der Krise zu kommen, organisiert Terex Zweibrücken derzeit seinen Vertrieb neu. In dem Kontext plane man, neue Märkte in China, Afrika und Brasilien zu erschließen, neue Produkte zu entwickeln, bestehende zu verbessern. Auch die Produktionsabläufe stünden auf dem Prüfstand, erklärt Geschäftsführer François Truffier: "Was vor 20 Jahren gut war, muss heute lange nicht mehr gut sein." So beschäftigt sich das Unternehmen auch damit, ausgelagerte Bereiche wieder ins Unternehmen einzugliedern. Denkbar sei, etwa im Lagerbereich in Wallerscheid wieder eigene Mitarbeiter einzusetzen. Derzeit erledigt die Arbeit hier die Firma ISL Logistik, wie Terex-Geschäftsführer Truffier und Personalleiterin Steffi Eberhardt erklären. "Das wäre schon deshalb von Vorteil, weil wir dann unsere eigenen Mitarbeiter, die wir ohnehin bezahlen, da einsetzen könnten", so Truffier. Allerdings betont er, dass es keine Unzufriedenheit mit ISL gebe und auch Verträge bestünden, die man nicht brechen werde. Die Kooperation mit ISL sei ausgelegt für größere Aufträge. Daran hapert es aber im Moment. Vor dem Hintergrund der Kostensituation habe der Betriebsrat daher auch in Bezug auf die ISL die Frage aufgeworfen, wo man durch die Rückholung vormals ausgelagerter Bereiche sparen könne. Die IG Metall hat Experten der Technologieberatungsstelle Mainz eingeschaltet, die errechnen sollen, ob das Outsourcing verschiedener Arbeiten wirklich Spareffekte bringt (wir berichteten).Im Bestreben, die Produktionsprozesse zu verbessern, könnte auch das Andon-System auf den Prüfstand kommen. Dieses hat Terex von Toyota aus der Automobil-Industrie übernommen. Es ist Teil der sogeannten Lean Production, bei der Arbeitsabläufe aufgeteilt werden, kleinere Gruppen für einen gewissen Teil der Produktion zuständig sind. Probleme im Prozess werden durch Andon-Meldelampen oder -infotafeln in der Produktionshalle angezeigt, nicht der Mitarbeiter selbst behebt sie, sondern herbeigerufene Vorgesetzte oder Kollegen. Daran, dass sich die Etablierung des Systems rentiert habe, hatte es aus der Belegschaft Zweifel gegeben, die Truffier so kommentiert: "Wir suchen Wege, wie wir bessere Kräne produzieren können. Wir verändern nicht das Andon-System, nur um alles auf den Kopf zu stellen. Vielleicht ändern wir es aber, wenn es dann bessere Ergebnisse gibt." Derzeit beschäftig Terex in Zweibrücken (mit Bierbach, Wallerscheid) etwa 1900 Mitarbeiter, im Jahre 2008 in der Boom-Phase waren es fast 600 mehr. ek