Terex schließt Jobabbau nicht aus

Harte Zeiten für den Kranbauer Terex: Die Aktie ist seit dem Frühjahr an der Wall Street von 90 auf rund 13 Dollar gefallen. In diesem Jahr wird Terex-Demag in Zweibrücken rund 750 Kräne herstellen.

Zweibrücken. Was die Order für Großkräne angeht, ist Doug Friesen, neuer Geschäftsführer für den Standort Zweibrücken, guter Dinge. "Bis Mitte 2010 sind unsere Auftragsbücher voll. Unsere Produkte sind gefragt", freut sich der 51-Jährige. 2007 machte Terex Cranes mit seinen 4500 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar. Die 2300 Mitarbeiter an den beiden Standorten in Zweibrücken und in Bierbach erwirtschafteten einen Umsatz von 800 Millionen US-Dollar. Für dieses Jahr erhofft sich Friesen (Fotos: pm) eine leichte Steigerung. "Aber es ist sehr schwer, die weitere Entwicklung abzuschätzen. Wie lange die Finanzkrise noch andauern wird, kann niemand sagen. Momentan hat es die Automobilindustrie stark erwischt. Das Ganze ist ein Prozess, der sich noch über Jahre hinziehen wird." Friesen fürchtet einen "Dominoeffekt", der auch Terex treffen könnte. Die Wall Street hat Terex bereits abgestraft. "Seit dem Frühjahr 2008 wurde unsere Aktie an der New Yorker Börse massiv abgewertet. Von 90 Dollar ist sie auf aktuell rund 13 Dollar gefallen", erklärt Martin Schorr-Golsong, Europa-Marketing-Chef von Terex. Auch wenn die Auftragsbücher voll sind: "Die Finanzkrise lässt uns nicht unberührt. Es fallen Aufträge weg, Bestellungen werden umgebucht", macht Schorr-Golsong deutlich."Aktuell ist ein Stellenabbau in Zweibrücken zwar nicht geplant", so Friesen. Aber ausschließen will er dies wegen der durch die Krise bedingten Unsicherheiten zumindest mittelfristig nicht. Wenn Stellen gestrichen werden müssten, dann zuerst bei den Leiharbeitern.

Friesen will der Finanzkrise mit der Konzentration auf aufstrebende Märkte begegnen. "China läuft sehr gut. Russland, Südafrika und der Mittlere Osten ebenso." Eine weitere Strategie: "Ich bin ein Verfechter von Insourcing. Die besten Unternehmen tun das, was sie vor Ort machen können, selbst."

Zur Person

Doug Friesen ist seit 1.Juli neuer Geschäftsführer von Terex-Demag. Friesen, 51, begann seine Karriere als Polizist in Kansas. Danach war er zehn Jahre bei General Motors. Anschließend sieben Jahre bei Toyota, unter anderem in Japan. Im Anschluss Rückkehr zu General Motors und Tätigkeit bei Opel in Antwerpen. Danach sieben Jahre bei Baumaschinen-Produzent JCB. Friesen ist verheiratet, Vater zweier Söhne und hat eine Enkelin. Sein Hobby ist seine Harley Davidson. eck

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