Terex: Harte Zeiten stehen bevor

Zweibrücken. Angesichts der problematischen Lage am Standort Zweibrücken mit dem seit Wochen laufenden Personalabbau stimmt die Firma Terex-Demag Belegschaft und Öffentlichkeit auf schwierige Zeiten ein. Am Freitag erklärte Geschäftsführer François Truffier, man blicke auf ein schwieriges Jahr 2012, vielleicht werde auch 2013 für Terex Zweibrücken noch nicht die nötige Entspannung bringen

Zweibrücken. Angesichts der problematischen Lage am Standort Zweibrücken mit dem seit Wochen laufenden Personalabbau stimmt die Firma Terex-Demag Belegschaft und Öffentlichkeit auf schwierige Zeiten ein. Am Freitag erklärte Geschäftsführer François Truffier, man blicke auf ein schwieriges Jahr 2012, vielleicht werde auch 2013 für Terex Zweibrücken noch nicht die nötige Entspannung bringen. Truffier: "Wir hatten 2007, 2008 und 2009 sehr gute Jahre, dann kam die Wirtschaftskrise. Sie hat uns mit einer Verzögerung von ein, zwei Jahren getroffen, wie es im schweren Maschinenbau normal ist. Doch sie verläuft bisher nicht so, wie Krisen davor."Die Talsohle habe man erreicht und verharre derzeit dort, ohne Anzeichen, dass es bald aufwärts gehe. Bei Terex Cranes im französischen Montceau-Les-Mines, wo Truffier auch Geschäftsführer ist, befinde man sich im dritten Jahr in Folge in der Krise. Ausschließen wollte Truffier betriebsbedingte Kündigungen in den nächsten Wochen oder Monaten am Standort Zweibrücken auch nicht: "Das möchte ich nicht kommentieren.". Doch man wolle seine hoch qualifizierten Stamm-Mitarbeiter nicht vor die Tür setzen, Entlassungen seien nur "die letzte Lösung". Um genau das zu verhindern, setze man bereits im dritten Jahr in Folge auf Kurzarbeit. Bis zum 1. April müsse man die gesetzlich vorgegebenen drei Monate pausieren, die Zeit überbrücke man durch einen Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag. Dabei wird die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 35 auf 30 Stunden gesenkt (wir berichteten). Außerdem habe man Mitarbeiter etwa an John Deere oder Pallmann verliehen. Doch auch das habe nicht ausgereicht. Ergebnis: Etwa 150 Mitarbeiter, vorrangig in der Verwaltung, müssten geopfert haben. Da man in der Verwaltung kaum an Sachkosten habe sparen können, habe man beim Personal ansetzen müssen. "Ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich eine bestimmte Zahl an Leuten entlasse", erklärt Truffier auf die Frage, ob ihm Terex vom Firmensitz Westport/USA aus konkrete Sparziele vorgegeben habe. Aber ohne die Sparmaßnahmen wie das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern - etwa 60 unterschrieben laut Terex bisher Aufhebungsverträge, einige gingen aus anderen Gründen - "würden wir uns jetzt in einer desolaten Situation befinden", so Truffier. 50 Mitarbeiter habe man außerdem aus indirekten Bereichen, etwa Qualitätskontrolle und Logistik, zurück in die Produktion versetzt, die Verträge mit entsprechend vielen Leiharbeitern seien ausgelaufen.

Terex wolle gerüstet sein, wenn es wieder aufwärts geht und dann auf seine eigenen, gut ausgebildeten Mitarbeiter setzen. Vor diesem Hintergrund sieht Truffier die verringerte Arbeitszeit bis April kritisch, da die Arbeitnehmer so auch weniger verdienten. Das Unternehmen befürchte, dass Experten nun abwanderten. Truffier warb dafür, den nun nötigen Umstrukturierungs- und Einsparprozess im Team aus Geschäftsführung, Mitarbeitern und Betriebsrat anzugehen. Auch sei der Kranbauer derzeit dabei, die vielen Fragen der Belegschaft zu beantworten, die im Rahmen der abgebrochenen Betriebsversammlung am 5. Dezember aufgetreten seien. Einen Sozialplan wolle man ebenso sehr verhindern wie der Betriebsrat. Gerüchte in der Belegschaft, wonach Terex plane, den Zweibrücker Standort aufzugeben, kommentiert Truffier so: "Alles ist möglich. Ich wäre aber sehr sehr überrascht, wenn Terex Zweibrücken verkauft. Er ist einer der besten Standorte im Portfolio. Gäbe es eine Liste mit Standorten, von denen man sich trennen möchte, stünde Zweibrücken ganz weit unten." > Seite 18: Weiterer Bericht

"Alles ist möglich. Ich wäre aber sehr sehr überrascht, wenn Terex Zweibrücken verkauft."

François Truffier, Geschäftsführer Zweibrücken

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