Terex fusioniert mit finnischem Kranbauer Konecranes

Zweibrücken · Der Kranbauer Terex geht mit dem finnischen Unternehmen Konecranes zusammen. Hintergrund ist eine harte Konkurrenz aus Schwellenländern. Nach einem Aktientausch sollen die Terex-Aktionäre rund 60 Prozent der Aktien am gemeinsamen Unternehmen halten, wie die Konzerne gestern mitteilten.Der fusionierte Konzern mit rund 32 000 Mitarbeitern weltweit soll Konecranes Terex heißen und seinen Sitz in Finnland haben.

Der Sinn der Fusion liege vor allem in größerer Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Rivalen aus den Schwellenländern, die mit niedrigeren Kosten produzierten, hieß es. Der Deal braucht noch den Segen von Aktionären und Wettbewerbsbehörden. Bei Terex rechnet man nach Aussage der Pressesprecherin damit, dass sich die Fusion bis Mitte 2016 hinziehen wird.

Die Unternehmen wollen durch die Fusion jährlich mindestens 110 Millionen Euro einsparen. Rund ein Fünftel davon sollen bei den Betriebskosten herausgeholt werden. Stellenstreichungen stünden allerdings nicht im Fokus des Zusammenschlusses, sagten Sprecher der Unternehmen. Welche doppelt besetzten Funktionen etwa in der Verwaltung wegfallen, werde erst noch geprüft. Terex hat in Deutschland 6000 Mitarbeiter, Konecranes 1100. Allein 1600 Mitarbeiter von Terex bauen in Zweibrücken und Bierbach Teleskop- und Gittermastkrane. Das Unternehmen ist mit etwa 1400 Mitarbeitern größter Arbeitgeber in Zweibrücken.

Zusammen hätten die beiden Unternehmen 2014 einen Umsatz von rund 10 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, wie es weiter hieß. Terex ist der deutlich größere Partner der beiden Unternehmen mit rund 7,3 Milliarden Dollar Umsatz .

2011 hatte das US-Unternehmen die Mehrheit am deutschen Kranhersteller Demag Cranes mit Sitz in Düsseldorf übernommen. Terex stellt Maschinen unter anderem für die Bauwirtschaft und den Bergbau her, Konecranes hat Kunden in der Industrie, bei Werften , Häfen und Terminals.

Ob die Fusion Auswirkungen auf die Standorte in der Region hat? "Ich kann es noch gar nicht einschätzen", sagte gestern der IG-Metall-Bevollmächtigte Werner Cappel auf Anfrage. Er habe gestern zum ersten Mal von der Fusion gehört und gehe davon aus, dass es dem Betriebsrat ähnlich gehe. Er habe allerdings noch keinen Kontakt mit dessen Vorsitzenden Eduard Glass aufnehmen können. Das sei allerdings wegen der Betriebsferien bei Terex in dieser Woche nicht verwunderlich. Die Terex-Sprecherin hingegen unterstrich gestern, dass die Fusion keinen direkten Einfluss auf die Standorte in der Region haben werde.

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