15 Mitarbeiter evakuiert Bombendrohung gegen Zweibrücker Rathaus

Zweibrücken · Anonyme E-Mail erst nach zwei Stunden gelesen: Stadt informiert Polizei zwei Minuten nach der angeblichen Explosions-Zeit.

 Die Polizei konnte nach einer kompletten Durchsuchung des Rathauses am Zweibrücker Herzogplatz am Donnerstagmittag schnell Entwarnung geben: Es wurde kein Sprengstoff gefunden. In Zusammenhang mit der Bombendrohung hatte auch ein Mann vorm Rathaus für Aufregung gesorgt, der erst mit und kurz darauf ohne Trolley beobachtet wurde.

Die Polizei konnte nach einer kompletten Durchsuchung des Rathauses am Zweibrücker Herzogplatz am Donnerstagmittag schnell Entwarnung geben: Es wurde kein Sprengstoff gefunden. In Zusammenhang mit der Bombendrohung hatte auch ein Mann vorm Rathaus für Aufregung gesorgt, der erst mit und kurz darauf ohne Trolley beobachtet wurde.

Foto: Lutz Fröhlich

15 Mitarbeiter des Zweibrücker Rathauses sind am Donnerstagmittag wegen einer anonymen Bombendrohung für rund eine Stunde evakuiert worden.

Die Polizei wurde um 12.02 Uhr von der Stadtverwaltung über die Drohung informiert und schickte „alle verfügbaren Kräfte“ zum Rathaus am Hallplatz, berichtete der Zweibrücker Polizeiinspektionsleiter Matthias Mahl unserer Zeitung. Die E-Mail sei bereits gegen 9.45 Uhr geschickt worden, sagte Stadtsprecher Heinz Braun, sei aber erst später gelesen worden. Als dann am Mittag das Hauptamt Kenntnis von der Drohung erlangte, wurde sofort die Polizei alarmiert.

Als Grund für die Bombendrohung wurde in der E-Mail nur genannt, der „Tag der Abrechnung“ sei heute gekommen, sagte Polizeichef Mahl. In der Mail hieß es, es seien 2,5 Kilogramm TNT-Sprengstoff am Rathaus-Eingang platziert – mit einem mechanischen Zünder, der um 12 Uhr aktiviert werde.

Die Polizei durchsuchte das gesamte Rathaus, durchwühlte dabei auch Mülleimer, fand aber nichts Verdächtiges.

Verdächtig war allerdings zunächst ein Mann, der mit einem Trolley vor dem Rathaus aufgefallen war – und wenige Minuten später erneut am Rathaus vorbeilief, da aber ohne Trolley. Wegen der geringen Zeitspanne war für die Polizei klar: Falls der Mann eine Bombe gelegt hat, konnte er dies nur in der Nähe des Rathaus-Eingangs getan haben. Deshalb, erläuterte Mahl auf Nachfrage unserer Zeitung, habe man nur die Büros dort in der Nähe evakuiert statt alle rund 120 Beschäftigte, die sich an einem normalen Arbeitstag im Rathaus aufhalten. Sicherheitshalber kontrollierte die Polizei auch im Verwaltungsgebäude Maxstraße 1, dort wurde aber ebenfalls kein Sprengstoff gefunden. Der Trolley-Mann stellte sich bei einer Kontrolle als harmloser Bürger heraus.

Nachdem die Mitarbeiter ins Rathaus zurück durften, traf noch ein aus Enkenbach angeforderter Sprengstoffhund ein, der im Rathaus aber auch nichts Verdächtiges fand.

Weder Polizeichef Mahl noch Stadtsprecher Braun sind irgendwelche Vorkommnisse aus der letzten Zeit bekannt, die zu der Bombendrohung gegen die Stadtverwaltung geführt haben könnten. Mahl sagte, Experten des Kriminalkommissariats Pirmasens versuchten nun, den Absender zu ermitteln – in den meisten solcher Fälle gelinge dies aber leider nicht. Mahl sagte auch, es sei in Verwaltungen üblich, dass der zentrale Mail-Eingang (an den die Droh-Mail ging) nicht immer regelmäßig überwacht wird. Deshalb könne man der Stadt keinen Vorwurf daraus machen, dass sie die Drohung erst zwei Minuten nach dem angekündigten Explosions-Zeitpunkt der Polizei meldete. In der Stadtverwaltung gibt es aber nun Überlegungen, wie man künftig ein schnelleres Auge auf die E-Mail-Eingänge werfen kann.

Das Büro von Oberbürgermeister Marold Wosnitza liegt zwar außerhalb des evakuierten Rathaus-Bereichs. Er verließ das Rathaus aber auch, um sich über die Lage zu informieren, und half bei der Durchsuchung der Räume, bevor er zu einem Termin eilte, berichtete Stadtsprecher Braun.

Zuletzt hatte es am 15. Januar in Zweibrücken eine anonyme Bombendrohung gegeben, und zwar gegen das Pfälzische Oberlandesgericht im Rahmen einer bundesweiten Droh-Serie gegen Gerichte und Rathäuser. Auch damals konnte die Polizei nach einer Durchsuchung schnell Entwarnung geben.

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