Neuer Pächter Im Sportheim gehen wieder die Lichter an

Ixheim · Reinhard Neuman übernimmt die Gastronomie beim SV Ixheim in der Römerstraße. Den Auftakt machte ein Schlachtfest am vergangenen Freitag. Geöffnet ist das Sportheim auch bei den Spielen des SVI.

 Reinhard Neumann übernimmt die Regie im Sportheim des SV Ixheim. Den Hund dürften die Stammgäste noch aus dem Waldhaus Tiefental kennen.

Reinhard Neumann übernimmt die Regie im Sportheim des SV Ixheim. Den Hund dürften die Stammgäste noch aus dem Waldhaus Tiefental kennen.

Foto: Susanne Lilischkis

Nach fünf Jahren des Leerstands hat der SV Ixheim einen neuen Pächter gefunden. Reinhard Neumann, den viele noch als Betreiber der Waldhütte Tiefental kennen, hat das Sportheim in dem Zweibrücker Vorort übernommen. Nachdem er sich von dem bekannten Rimschweiler Gasthaus getrennt hatte, suchte er nach einem neuen Ort für seine „Events“, wie er es nennt.

Der Metzger, Koch und Gastgeber aus Leidenschaft meint damit seine Steakabende, Schlachtfeste, Grillevents und bayrischen Abende. „Bei der Ixheimer Kerb im vergangenen Jahr ging dem SV die Kühlung kaputt und man fragte mich, ob ich aushelfen kann. Ich habe dem Verein dann einen Kühlanhänger gebracht. Aus diesem Kontakt heraus entstand die Idee, das Sportheim zu pachten“, erzählt Reinhard Neumann.

Anfang des Jahres setzte er sich mit den Vereinsverantwortlichen zusammen und nun ist er der neue Pächter des Sportheims. Jeden Tag will er nicht öffnen, nur zu speziellen Events und natürlich, wenn der SV Ixheim ein Heimspiel hat. Der Gastraum bietet Platz für größere Gruppen und so kann sich Neumann auch vorstellen, Festlichkeiten aller Art auszurichten oder Vereinen einen Treffpunkt zu bieten.

„Das Tiefental war ja vor allem ein Treffpunkt für Wanderer, doch die werden weniger“, bemerkt der Gastronom, „waren es früher große Gruppen, die viel getrunken und gegessen haben, so sind es heute nur noch ein paar Leute, die mal ein Brot essen, sonst nichts.“ Auch die Chormitglieder, die seine Waldhütte regelmäßig besucht haben, wurden weniger.

Einen Rückgang an Wanderfreunden, die in die Hütten einkehren, vermerken auch die Pfälzerwald-Vereine. Bei ihnen kommt noch hinzu, dass gerade jüngere Leute nicht mehr dazu zu bewegen sind, Hüttendienste zu machen.

Immer mehr Vereine müssen wegen des anhaltenden Mitgliederschwunds ganz aufhören. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft verweist hier auf eine Studie, die zeigt, dass sich in Deutschland zwischen 2006 und 2016 in den ländlichen Regionen über 15 000 Vereine aufgelöst haben. Das ist jeder neunte Verein.

Vereine in Dörfern, Gemeinden und Kleinstädten haben demnach zunehmend Schwierigkeiten, Engagierte zu gewinnen und zu binden. Das Vereinsleben im ländlichen Raum aufrecht zu erhalten, wird durch den demografischen Wandel erschwert: Die Bevölkerung altert und Menschen wandern ab.

Hinzu kommen Nachwuchsprobleme: „Gerade jüngere Menschen verbinden mit ehrenamtlichen Positionen nicht länger hohes Prestige, binden sich auch nicht mehr lebenslang an einzelne Organisationen“, sagt Holger Krimmer, Geschäftsführer der ZiviZ im Stifterverband.

Doch im ländlichen Raum leidet nicht nur das Vereinsleben – auch die traditionellen Gaststätten haben Probleme. „Die Alten sterben weg, für die Jungen ist es zu viel Arbeit und zu wenig Umsatz. Was bleibt, ist die Nobelgastronomie – das ländliche Gasthaus ist passé“, sagt Reinhard Neumann.

Der Metzger vertreibt im Sportheim auch seine Hausmacher Spezialitäten in Gläsern sowie seinen mehrfach preisgekrönten Saumagen. Zusammen mit dem Verein will er in den nächsten Monaten schauen, was sich aus dem Sportheim machen lässt.

Wenn ein Fußballspiel stattfindet, wird er auch den Kiosk im Erdgeschoss des Sportheims betreiben. Und vielleicht wird er zukünftig einen Sonntag im Monat öffnen: „Das kommt darauf an, wie sich das hier entwickelt.“

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