Corona-Analyse Zweibrücken und Südwestpfalz 19 Corona-Tote in den letzten vier Wochen

Zweibrücken · Bei fast 80 Prozent der Opfer in der Region war die Infektion mit dem Virus ursächlich für das Ableben.

 Auch gut 15 Monate nach dem Start der Corona-Impfungen in Zweibrücken (Archivfoto aus dem Wichernhaus) sterben noch Menschen in der Region an einer Infektion mit dem Virus.

Auch gut 15 Monate nach dem Start der Corona-Impfungen in Zweibrücken (Archivfoto aus dem Wichernhaus) sterben noch Menschen in der Region an einer Infektion mit dem Virus.

Foto: Nadine Lang

Jeden Donnerstag gibt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) in Koblenz eine Wochenzusammenfassung zur Pandemie im Land und in unserer Region heraus. Dabei geht es nicht nur um die reinen Fallzahlen, sondern auch um Fragen der Impfdurchbrüche, der Todesursachen (wer ist an, wer mit Corona-Infektion gestorben?) und der Krankenhaus-Einweisungen. Der Pfälzische Merkur hat die Daten besonders im Hinblick auf Zweibrücken und die Region Südwestpfalz abgeklopft. Die hier dokumentierten Ergebnisse decken dabei verschiedene Zeiträume ab, von 7 Tagen bis zu 21 Monaten (Pandemiebeginn). Die Zahlen der LUA-Wochenzusammenfassung sind auf dem Stand vom 9. März.

Zahlenreihen seit Pandemiebeginn

-In Zweibrücken sind seit Pandemiebeginn 15 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gestorben, 12 davon an, 3 mit Corona, also 20 Prozent.

-Im Landkreis Südwestpfalz sind seit Pandemiebeginn 118 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gestorben, 76 davon an, 42 mit Corona (circa 35 Prozent). Das Verhältnis zwischen diesen Zahlen hat sich seit unserer letzten Analyse vor 2 Wochen kaum verändert.

-In Pirmasens sind seit Pandemiebeginn 78 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gestorben, 55 davon an, 23 mit Corona (29,4 Prozent). Dieser Wert hat sich minimal verringert.

-seit Pandemiebeginn wurden in Zweibrücken 163 Personen mit positivem PCR-Test im Krankenhaus registriert (Steigerung um 22 seit 23. Februar), von denen waren 90 (55,2 Prozent, eine Verringerung um 1,3 Prozentpunkte seit 23. Februar) wegen der Infektion in der Klinik; im Landkreis waren es 485/233 (48 Prozent wegen Corona im Krankenhaus), in Pirmasens 298/149 (50 Prozent wegen Corona im Krankenhaus).

-In der kompletten Südwestpfalz gab es seit Beginn der Pandemie keine Todesfälle von unter 20-Jährigen. In Rheinland-Pfalz ist laut LUA nur ein Fall in Germersheim bekannt

-die Zahl der Todesopfer zwischen 20 und 59 Jahren, die in Zweibrücken bis Ende 2022 auffällig höher lag als im Rest des Landes, ist seit dem Jahreswechsel kontinuierlich gesunken. Allerdings sind die aktuellen 17 Prozent weiterhin der höchste Wert in Rheinland-Pfalz, den ansonsten nur noch der Landkreis Vulkaneifel erreicht.

-24 880 Personen im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Südwestpfalz wurden seit Pandemiebeginn positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet (Stand 13. März). Bei einer Gesamtbevölkerung von 169 089 (Stand Dezember 2020) heißt das, dass rund 14,7 Prozent der Bürger (vor 14 Tagen waren es 12,3 Prozent) sich zwischen März 2020 und Januar 2022 nachweislich mit dem Virus infiziert haben. 85 Prozent jedoch im Umkehrschluss nicht.

In Rheinland-Pfalz wurden seit Pandemiebeginn bis zum 9. März 658 307 durch PCR-Test bestätigte Corona-Infektionen gezählt. Ausgehend von einer Bevölkerungszahl von 4 098 391 (Dez 2020) heißt das, dass gerundet 16 Prozent der Bürger sich zwischen März 2020 und März 2022 mit dem Virus infiziert haben (Steigerung seit 23. Februar um 2,5 Prozentpunkte). Hinzu kommt noch eine Dunkelziffer mit unerkannten Infektionen, vermutlich gerade bei jüngeren und gesunden Menschen in den ersten Monaten der Pandemie. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass mindestens 84 Prozent der Rheinland-Pfälzer sich in all dieser Zeit nicht infiziert haben.

Todesfälle (letzte 4 Wochen)

3 in Zweibrücken, 9 im Landkreis Südwestpfalz, 7 in Pirmasens

Davon sind in Zweibrücken 3, also 100 Prozent, an ihrer Corona-Infektion gestorben, in Pirmasens 3 (43 Prozent), im Landkreis 9 (100 Prozent)

Von den 7 Todesopfern war keines jünger als 60 Jahre.

Vergleichswert RLP: 203 gestorben, 132 an Corona, 71 mit (35 Prozent)

Hospitalisiert (letzte 7 Tage)

Neu ins Krankenhaus mussten in dieser Zeit 3 positiv getestete Zweibrücker, 16 positiv getestete Kreisbürger sowie 7 positiv getestete Pirmasenser. Zum Stichtag 23. Februar waren es noch insgesamt 8 Patienten gewesen. Bei einem Zweibrücker, 8 Kreisbürgern und 3 Pirmasensern war die Corona-Infektion ursächlich für die Einweisung (46 Prozent, am 23. Februar waren es noch 20 Prozent gewesen).

Zum Vergleich: In Rheinland-Pfalz wurden in den Krankenhäusern 311 infizierte Menschen aufgenommen (am 23. Februar waren es noch 233 gewesen), davon 72 wegen ihrer Corona-Infektion (23,1 Prozent, zum 23. Februar waren es noch 31,7 Prozent gewesen).

Impfdurchbrüche (RLP)

In den vergangenen 8 Wochen sind in Rheinland-Pfalz 68 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben (bis 23. Februar waren es im gleichen Zeitraum noch 53 gewesen), davon 55 AN Corona (80,8 Prozent, eine Steigerung um 1,6 Prozentpunkte), 13 MIT Corona.

58 Prozent der an Corona Gestorbenen waren „ungeimpft oder unvollständig geimpft“, 27 Prozent „vollständig geimpft aber nicht geboostert“, 16 Prozent geimpft und geboostert (Verteilung 12. Januar: 62/17/21).

In den vergangenen 2 Wochen sind in RLP 8 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Infektion war bei allen ursächlich für den Tod. Zum Stichtag 23. Februar waren im gleichen Zeitraum 7 Todesfälle zu beklagen gewesen.

 In den letzten 2 Wochen gab es in Rheinland-Pfalz 2055 Fälle von Bürgern mit positivem PCR-Test und Covid-Symptomen (51 weniger als zum Stichtag 23. Februar). Von denen waren „ungeimpft oder unvollständig geimpft“ 29 Prozent, „vollständig geimpft aber nicht geboostert“ 21, Prozent geimpft und geboostert 50 Prozent. Ins Krankenhaus mussten von den 2055 Patienten 91 (7 mehr als zum 23. Februar), aber nur 38, 41,7 Prozent, aufgrund ihrer Covid-Erkrankung. 2 Patienten von diesen 91 mussten aufgrund ihrer Corona-Erkrankung auf der Intensiv-Station behandelt werden. Sie alle waren „ungeimpft oder unvollständig geimpft“.

Aktuelle Lage in der Südwestpfalz

Bis Samstagmittag wurden im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes in Pirmasens seit dem Vortag 224 weitere positive Corona-Tests registriert. 39 davon wurden aus Zweibrücken gemeldet, jeweils 5 aus Contwig und Bechhofen, jeweils 3 aus Hornbach und Dellfeld, jeweils 2 aus Wiesbach, Großsteinhausen, Rieschweiler-Mühlbach und Maßweiler sowie jeweils einer aus Wallhalben, Winterbach, Kleinbundenbach und Walshausen. Aufgrund des verzögerten Dateneingangs beim Landesuntersuchungsamt RLP meldet dies (die Inzidenzwerte 1137,9 (Landkreis), 1232,1 (Pirmasens) sowie 1105,8 (Zweibrücken) ohne die neuen Fälle und für die landesweite „7-Tage-Hospitalisierungs-Inzidenz“ den Wert 7,69. Aktuell sind im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes 3193 bestätigte positive Fälle aktiv, 224 mehr als am Vortag.

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