Eigentümerfamilie der Zweibrücker Gründerzeit-Perle meldet sich zu Wort Erben: Remise-Abriss wäre wichtig für Erhalt der Villa Schwinn

Zweibrücken · Eindringliches Plädoyer gegen Ausdehnung des Denkmalschutzes auf die frühere Fahrzeughalle. Geplante Neubauten seien auch Chance für Zweibrücken.

 Vorne die Remise (in der derzeit eine Fahrschule ist), hinten rechts die Villa Schwinn.

Vorne die Remise (in der derzeit eine Fahrschule ist), hinten rechts die Villa Schwinn.

Foto: Werner Euskirchen

Die Eigentümer der Villa Schwinn (Gutenbergstraße 41) warnen vor der Absicht der Landes-Denkmalschutzbehörde, die Remise (Ex-Kutschenhalle) ebenfalls unter Denkmalschutz zu stellen. „Die Eigentümer lieben die Villa, sind teilweise in diesem Haus aufgewachsen und haben ein enges Verhältnis zu dem Gebäude, das immer der Familie gehörte. Die Instandhaltung und Renovierung der Gebäude und ihre Verwaltung haben viel Energie, Zeit und Geld gekostet. Vor allem die Villa war nur mit sehr großem Anstrengungen in diesen gegenwärtig guten Zustand zu bringen. Notwendige Renovierungen und Gebäudepflege senken die Wirtschaftlichkeit des Besitzes ebenso wie die aufwändige Verwaltung von außerhalb“, schreiben für die Erbengemeinschaft Heide David, Werner Schulitz, Stephan Schwinn und Ginetta Schwinn. „Wenn die Remise unter Denkmalschutz kommt und die Nutzung des Geländes zwischen der Villa und dem alten Kutschenhaus nur noch als Park genutzt werden kann, kommt das auf eine kalte Enteignung heraus. Ein herrschaftliches Anwesen mit Villa und Park konnten sich Unternehmer in der Zeit des Hochkapitalismus leisten, aber diese Zeiten sind vorbei. Wenn eine wirtschaftliche Nutzung des Grundstückes nicht mehr möglich ist, wird das dazu führen, dass die erhaltenswerte Villa nicht mehr weiter erhalten werden kann.“

Die Erbengemeinschaft bestehe noch aus einer Dame aus der Elterngeneration, die bald 99 wird, und vier 59- bis 70-Jährigen: „Sie wohnen alle nicht mehr in Zweibrücken und sie müssen Aufwand treiben, um Absprachen über Modernisierungen und Vermietungen zu machen.“ Und alle wünschten der Stadt Zweibrücken eine positive Entwicklung. „Dazu gehört insbesondere, dass attraktiver Wohnraum geschaffen wird. Hier wurde nach jahrelanger Suche mit der Irus GmbH aus Saarbrücken ein Investor gefunden, der auf dem Grundstück 85 altersgerechte Wohnungen errichten möchte. Es sind auch ca. 15 bis 20 Studentenwohnungen vorgesehen. In dieser zentralen Lage wird diese geplante Bebauung der Stadt einen Aufschwung geben, davon sind wir überzeugt. Die Villa bleibt erhalten und ihr Denkmalcharakter mit der geplanten Neubebauung wird nochmals hervorgehoben.“

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