Straßentheater in Zweibrücken Die neu erwachte Lust auf Spektakel
Zweibrücken · Viele Besucher genossen das Zweibrücker Straßentheater-Wochenende.
Der am häufigsten gefallene Satz am vergangenen Wochenende dürfte wohl gewesen sein: „Endlich mal wieder unbeschwert draußen und endlich mal wieder eine Veranstaltung genießen“. Dazu noch das frühsommerliche Wetter und schon konnte die lange ersehnte erste größere Veranstaltung unter freiem Himmel in Zweibrücken über die Bühne gehen.
Oberbürgermeister Marold Wosnitza machte denn am Sonntagmorgen vor der Bühne auf dem Alexanderplatz auch keine langen Worte und sprach von „Begeisterung“ nach zweijähriger Wartezeit mit mehrfachen Verschiebungen, bis zur jetzigen Eröffnung des Zweibrücker Kultursommers. „Ich sage Ihnen, ich habe so lange darauf gewartet und jetzt sind wir wieder da“, so der erleichterte OB.
Auch der „Erfinder“ des Straßentheater-Spektakels, Ex-Kulturamtsleiter Fritz Presl, zeigte sich begeistert, dass die seit 2001 laufende Veranstaltung nun wieder ein Publikumsmagnet geworden ist. „Ich hatte schon gedacht, die Leute haben das Spektakel nach zwei Jahren vielleicht schon vergessen. Im Gegenteil sie sind hungrig und ich bin froh, dass sie jetzt ihren Hunger nach Kultur stillen können“, verrät er und blickt dabei gleichzeitig auf die Bratwurstbude nebenan.
Er schien recht zu behalten, den peu à peu flanierten zusehends mehr Besucher durch die Innenstadt und ließen sich von den ebenso pendelnden Straßenkünstlern unterhalten. Nach etwas verhaltenem Anlauf am Samstag, kam am Sonntag richtig Stimmung in die Gassen und die Gesichter verrieten, dass dies jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Christa Mauer aus Blieskastel nannte es „Glücksmomente“, die sie gerade erlebe, hatte doch ein Musiker im Vorbeigehen kurz bei ihr gestoppt und sich mit ihr unterhalten. Zweibrücken sei immer einen Besuch wert und sie komme gerne zu den jährlichen Veranstaltungen.
Wo der Samstag sozusagen noch der Tag der Bühne war, mit verschiedenen Orchestern und Chören auf dem Alexanderplatz und dem abendlichen Abschluss in der Alexanderskirche, gab am Sonntag vor allem die Zweibrücker Stadtkapelle auf der Bühne den Ton an und sorgte dafür, dass die auftauchenden Straßenkünstler und Walk-Acts die entsprechende musikalische Untermalung hatten.
Der künstlerischen Vielfalt waren auch diesmal keine Grenzen gesetzt. Olaf Leonhard vom gleichnamigen Stelzentheater, inszenierte diesmal ein Feuervogelmotiv mit umgebenden Flammen. „Wie der Phoenix aus der Asche wollen wir hiermit ganz aktuell ein Zeichen der Hoffnung setzen für Frieden, Freiheit und Wiederauferstehung“, erläutert der Straßenkünstler sein Motiv. Seine Truppe sei froh, sich endlich wieder präsentieren zu können und Zweibrücken dabei immer fest eingeplant.
Einiges geplant hatte auch die derzeitige Kulturdezernentin und Erste Beigeordnete der Stadt, Christina Rauch, seit ihrem Amtsantritt im Januar 2020. Davon fiel fast alles der Pandemie zum Opfer und sie freue sich jetzt endlich ihren ersten Kultursommer hautnah erleben zu können. Das Straßentheater-Spektakel – eine gelungenes Anklopfen an der Tür des kommenden Stadtfestes.