Volle Fußgängerzone beim Straßentheater-Spektakel „Es ist immer wieder faszinierend“

Zweibrücken · Zweibrücken erlebte ein kontrastreiches Straßentheater-Spektakel 2019. Nicht nur wegen des Programms – sondern auch wegen des Wetters.

 Die „Jazz-Polizei“ – Deutschlands einzige Marching-Band ohne Noten, ohne Verstärker und ohne Waffen, zog am Sonntag bei sonnigem Wetter mit sonnigem Gemüt beim Straßentheater-Spektakel durch die Zweibrücker Fußgängerzone.

Die „Jazz-Polizei“ – Deutschlands einzige Marching-Band ohne Noten, ohne Verstärker und ohne Waffen, zog am Sonntag bei sonnigem Wetter mit sonnigem Gemüt beim Straßentheater-Spektakel durch die Zweibrücker Fußgängerzone.

Foto: Volker Baumann

Alljährlich freuen sich nicht nur die Zweibrücker, sondern auch immer mehr Besucher aus nah und fern, wenn im Mai das Straßentheater-Spektakel auf dem Veranstaltungskalender steht. Die Wettervorhersage verhieß diesmal nicht unbedingt optimale Bedingungen, und so platzte nach dem verregnet-kalten Samstag erst am Sonntag pünktlich zum traditionellen Spektakel-Haupttag der Wetterknoten, als Petrus zeigte, dass auch er zum Fan der Innenstadt als jährlicher großen Freilichtbühne geworden ist.

Als ob sich irgendwo ein großes Tor geöffnet hätte, strömten die Besucher in die Stadt und erzeugten in drangvoller Erwartung fast Stadtfest-Atmosphäre. Tags zuvor hatte dies noch anders ausgsehen und die Fußgängerzone konnte ihrem Namen kaum gerecht werden, geschweige denn Straßenkünstlern ein optimales Forum bieten. Dennoch stießen viele Aktionen auf Interesse, insbesondere wenn Regen und Wind einmal eine Pause einlegten. Dabei hatten die Verantwortlichen auch für den Fall der Fälle vorgesorgt und genügend Unterstellmöglichkeiten bereitgehalten. Insbesondere das Begegnungsfest „Zweibrücken grenzenlos“ auf dem Schlossplatz mit künstlerischen Beiträgen und kulinarischen Köstlichkeiten, wurde zum Anlaufpunkt vieler Besucher (Bericht: nächste Seite). Ebenso die Dauer-Unterhaltung von 10 bis 22 Uhr von der Musikbühne auf dem Alexanderplatz mit den „Schwarzen Husaren“, dem „Musikkorps der Reservisten des Saarlandes“, dem „Musikverein Gersheim“ und den „Hofgasslern“. Für die musikalische Unterhaltung sorgten am Samstag in der City außerdem aus Zweibrücken die Trommelgruppe „Tam Tam“ und die Marinekameradschaft Teddy Suhren. So wurden die äußeren Einflüsse durch die flotten Rhythmen zur Nebensache und Wärme stellte sich beim Zuhören ein.

Am Sonntag dann das volle Programm mit Straßenmusikern, Künstlern und Walking-Acts an allen Ecken und Enden der Innenstadt, ergänzt durch den jährlichen Blumenmarkt auf dem Herzogplatz, dem das bunte Treiben sichtlich gut stand. Mit dem diesjährigen Straßentheater-Spektakel-Thema „heimat/en“ beschäftigte sich auch der Zweibrücker Schriftsteller Wolfgang Ohler bei einer Lesung zu Füßen des Bismarck-Denkmals im für das Spektakel eigens angelegten „Wassercafé“ auf dem Blumenmarkt. In einer Geschichte ging Ohler auch auf die Allee-Krähenflut ein.

Die Spektakel-Akteure liefen allesamt in Hochform auf und verursachten immer wieder „Aaahhs und oohhs“ unter den Passanten oder denen, die sich an exponierter Stelle einen gemütlichen Sitzplatz suchten und einfach abwarteten, bis die Freiluftshow an ihnen vorbeizog. Dabei noch im Sonnenschein ein Bierchen genießen, was will das Zuschauerherz denn mehr? So auch Horst Schneider aus Zweibrücken: „Ich setzte mich jetzt mal hier hin und warte wer oder was vorbeikommt, so verpasse ich auch nichts“, verriet er seine Taktik. Er komme jedes Jahr zum Spektakel, das, so sagte er, wichtig für die Attraktivität und die Darstellung der Stadt sei.

Elisabeth Lelle erfreute sich gestern am tollen Wetter, das der Veranstaltung gut tue und war insbesondere von den Fischen, die am Sonntag nicht wie sonst nur im Schwarzbach, sondern auch in viel größerer Form der Fußgängerzone unterwegs waren, beeindruckt. „Es ist immer wieder faszinierend. Wir sind bei allen Festen, die in Zweibrücken veranstaltet werden, immer voll dabei“, freut sie sich schon auf das Stadtfest. Margit Maurer nimmt das Spektakel immer zum Anlass, sich mit „ihren Mädels“ bei einer Schorle zu treffen und dabei dem „tollen“ Treiben zuzuschauen.

 Stelzenlaufender Mondfahrer trifft vor Alexanderskirche Rockabilly-Parade.

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Foto: Volker Baumann
 Das Kuschel-Kamel Kamelita sagt auch zu bayrischen Brezn nicht Nein.

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Foto: Volker Baumann
 „Brass 2 Go“: sieben Musiker, die auch mit Show und Comedy richtig einheizen.

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Foto: Volker Baumann
 „Les Wagonotes“: bunte Parade mit Rockabilly-Sound.

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Foto: Volker Baumann

Am Sonntag hatten die „Stadtkapelle Zweibrücken“ und die „Saar-Pfalz-Winds“ das musikalische Sagen auf dem Alexanderplatz, wo ab 17 Uhr dann das große Finale mit dem Stelldichein aller Akteure ablief. Wem auf dem Weg zuvor etwas entgangen war, der konnte jetzt noch einmal die einzelnen Künstler beim gemeinsamen Aufmarsch bewundern.

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