Stopp von Stadtwurstverkauf verlangt

Die Betreiberin des Zweibrücker Weihnachtsmarkts, Gabriele Deska, sieht ihren Markt durch den Stadtwurststand auf dem Alexanderplatz gefährdet. Stadtwurst-Verkäuferin Dorothea Jäkel kann das nicht nachvollziehen.

Zweibrücken. Der Zweibrücker Stadtwurst, die seit vergangenem Montag auf dem Alexanderplatz verkauft wird, droht erneut das Aus. Zumindest während des Weihnachtsmarkts auf dem Schlossplatz vom 29. November bis 14. Dezember. „Der Stand muss weg in dieser Zeit“, fordert Weihnachtsmarkt-Betreiberin Gabriele Deska von der Stadtverwaltung. „Es war auch schon im letzten Jahr so, dass die Essensstände auf unserem Markt nicht das große Geld gemacht haben.“ Der Stand mit der billigen Stadtwurst könnte nun die Inhaber der Weihnachtsmarktbuden derart schädigen, dass sie im nächsten Jahr nicht wieder kommen, befürchtet Deska. Das bringe den gesamten Markt in Gefahr – denn: „Die Imbisse zahlen eine sehr hohe Standgebühr, damit wir die Kunsthandwerker, die weit weniger Umsatz machen, billig stehen lassen können.“ So eine Konkurrenz für den Weihnachtsmarkt hat es laut Deska in den vergangenen 35 Jahren, die sie auf dem Markt ist, noch nicht gegeben.

Stimmt nicht, behauptet Stadtwurststand-Betreiberin Dorothea Jäkel. Bereits vergangenes Jahr habe sie während des Weihnachtsmarkts Wurst auf dem Alexanderplatz gekauft – nicht an einem Stand, sondern im jetzt leer stehenden Markt-Pavillon. Außerdem gebe es auch andere Stände in der Fußgängerzone. „Die müssten dann ja alle abbauen“, kann Jäkel den erneuten Wirbel um den Standort für den Stadtwurst-Stand nicht nachvollziehen. „Da könnte ja jeder kommen“, nimmt sie die Forderung der Weihnachtsmarkt-Betreiberin gelassen und kann sich nicht vorstellen, dass die bei der Stadtverwaltung damit durchkommt. Nach Auskunft von Stadtmarketing-Leiterin Annette Hübschen hat Oberbürgermeister Helmut Reichling die Angelegenheit zur Chefsache gemacht und will jetzt den Stadtvorstand darüber entscheiden lassen.

Für Werbegemeinschafts-Chef Mario Facco, den Vater der Stadtwurstidee, ist es eine Frechheit, die sich Deska da herausnehme. Die Werbegemeinschaft biete rund ums Jahr etliche Veranstaltungen, die die City beleben, und müsse dafür 1000 Euro an die Stadt abführen. Dem Weihnachtsmarkt hingegen zahle die Stadt 5000 Euro Zuschuss. Der müsste doch reichen, um den minimalen Ausfall durch den Stadtwurststand auszugleichen.

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