Steuerzahlerbund rügt Hilfe der Stadt für SVN

Zweibrücken · Der Bund der Steuerzahler hat – nach seiner Kritik am Festival Euroclassic – nun ein kritisches Auge auf die Hilfe für den SVN gelegt. Dass die Stadt dem Insolvenzverwalter des Vereins die Sitzschalen und die Anzeigentafel für 10 000 Euro abgekauft hat, verwundert den Steuerzahlerbund erheblich.

 Für die Sitzschalen im Westpfalzstadion und die Anzeigentafel zahlte die Stadt Zweibrücken 10 000 Euro. Foto: Wittenmeier

Für die Sitzschalen im Westpfalzstadion und die Anzeigentafel zahlte die Stadt Zweibrücken 10 000 Euro. Foto: Wittenmeier

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Braucht die Stadt Sitzschalen und eine Anzeigentafel? Die Stadt findet, ja. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) in Rheinland-Pfalz findet, nein. Aus diesem Grund hat der Steuerzahlerbund einen Katalog an Fragen an das Rathaus der Rosenstadt gesandt. Das bestätigte Frank Senger, Referent für Haushalt, Finanzen und Verschwendung beim BdSt Rheinland-Pfalz, dem Merkur gestern auf Anfrage. Er sei stutzig geworden, als er der Presse entnommen habe, dass die Stadt Zweibrücken dem Insolvenzverwalter des SVN die Sitzschalen und die Anzeigentafel abkaufte (wir berichteten). Senger: "Für uns war dieser Erwerb nicht schlüssig. Wir haben deshalb die Stadt um Auskunft gebeten." Die Antworten liegen mittlerweile vor. Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ) erklärt in seiner Antwort an den Bund der Steuerzahler , aus Sicht der Stadt "macht der Kauf der Anzeigetafel und der Sitzschalen Sinn, da sie für Wettkämpfe und Großveranstaltungen benötigt werden und allgemein zu einer Aufwertung des Stadions führen."

Die Anzeigetafel sei 2011 vom SVN für rund 30 000 Euro - inklusive Einbau - gekauft worden, die Sitzschalen habe der Fußballverein im selben Jahr für rund 5000 Euro gekauft, so Pirmann. Bekanntermaßen ist die Anzeigetafel defekt. Die Stadt hatte zuletzt erklärt, dies habe sich in dem Kaufpreis von 10 000 Euro niedergeschlagen (wir berichteten). Pirmann teilte dem Bund der Steuerzahler mit, dass die Reparatur der Tafel rund 2000 Euro kosten werde.

Senger schlussfolgert aus den Antworten: "Die Stadt begründet den Ankauf also mit der Infrastruktur - es habe mit der Insolvenz des SVN nichts zu tun." Der Verschwendungs-Referent betont: "Wir sehen das anders. Wenn die Stadt der Meinung ist, dass sie dem SVN nicht helfen kann, bräuchte sie die Sitzschalen und die Anzeigentafel nicht zu kaufen. Die Stadt benötigt weder das eine, noch das andere."

Die finanzielle Hilfe, die die Rosenstadt dem SVN in den Jahren zuvor haben zukommen lassen, beanstandet der BdSt indes nicht - aus Pirmanns Antwortschreiben geht hervor, dass der SVN seit 2010 Zuschüsse in Höhe von knapp 12 000 Euro erhielt. Senger: "Das ist grundsätzlich vollkommen in Ordnung, wenn der Stadt Vereine unterstützt, die keine Profivereine sind."

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