Sterne des Sports Stern des Sports erstrahlt in Wattweiler

Wattweiler/Pirmasens · Mit innovativer Jugendarbeit und der besonderen Hinwendung an körper- und geistig-behinderte Kinder qualifiziert sich der TuS als Regionalsieger im Geschäftsgebiet der VR-Bank Südwestpfalz beim bundesweiten Wettbewerb für die Ausscheidung auf Landesebene.

 Ihr Sportheim haben die Spieler des Tus Wattweiler selbst gestrichen. Ein schönes Ambiente, um die neue Auszeichnung zu feiern.

Ihr Sportheim haben die Spieler des Tus Wattweiler selbst gestrichen. Ein schönes Ambiente, um die neue Auszeichnung zu feiern.

Foto: Norbert Rech

Wenn die Deutsche Post mitspielt, wird beim TuS Wattweiler heute ein riesiges Jubelgeschrei angestimmt und im schmucken Vereinsheim dürfte die eine oder andere Runde über die Theke gehen. Denn dessen Vorsitzender Harald Nentwig sollte am heutigen Donnerstag ein besonderes Schreiben in seinem Briefkasten finden. Eingeworfen wurde es gestern in Pirmasens, als Absender grüßt der Vorstand der VR-Bank Südwestpfalz.

Die Post aus Pirmasens ist bares Geld wert: 1000 Euro erhält der Verein aus dem Zweibrücker Stadtteil, dazu erstrahlt über dem TuS ab sofort der bronzene Stern des Sports. Diese Auszeichnung, die nach derzeitigem Stand der Planung am Donnerstag, 10. August, 17 Uhr, in Pirmasens übergeben wird, hat der Verein bei der Regionalentscheidung dieses von den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken und dem Deutschen Olympischen Sportbund getragenen Wettbewerbs gewonnen. Und damit die Chance, sich in der nächsten Runde auf Landesebene (die Jury muss sich bis 13. Oktober geeinigt haben) zunächst für den silbernen Stern zu qualifizieren. Oder gar – wenn alle Mitbewerber in Mainz in die Schranken verwiesen werden – für Gold auf Bundesebene. Diese höchste Auszeichnung wird im Januar 2018 in Berlin verliehen. Im Wechsel gibt’s den Preis aus den Händen des Bundespräsidenten beziehungsweise der Kanzlerin.

Den ersten Platz auf Regionalebene sicherten sich die Wattweiler mit dem von ihnen übertitelten Projekt „Wir leben die Vielfalt! Jeder ist willkommen!“ Für diese besondere Form ehrenamtlichen Engagements gab es von den Juroren 94 Punkte. Dahinter folgen die Vereinigte Turnerschaft Zweibrücken (93 Punkte) und der ASV 1890 Pirmasens (88 Punkte).

Was sich hinter dem Projekt verbirgt, hatte Nentwig in seiner Bewerbung vom 28. Mai dieses Jahres eindrucksvoll umschrieben: Die Tatsache nämlich, dass das Vereinsleben integrativ und inklusiv gestaltet wird und dass durch den Sport Brücken gebaut und Ressentiments abgebaut werden sollen.

Was heißt das konkret? Nentwig umschreibt das Ziel des Engagements wie folgt: „Wir bieten unseren Jugendlichen ein breites Sport- und Freizeitangebot und wollen dadurch den Zusammenhalt der Jugend in unserem Verein stärken und verbessern.“ Was der Jury besonders positiv ins Auge fiel, ist der Umstand, dass der TuS Wattweiler in seiner Jugendarbeit sehr eng mit der Mauritius-Schule für körper- und geistig-behinderte Menschen zusammenarbeitet. In Nentwigs Worten ausgedrückt: „Ein großes Augenmerk legen wir darauf, dass Kinder, die benachteiligt sind oder einen Migrationshintergrund haben, sich in unserem Verein wohlfühlen und gute Entwicklungsmöglichkeiten haben. Unser Sportangebot spricht unter anderem auch Flüchtlingskinder und beeinträchtige Kinder an. Beim gemeinsamen Sport und Spiel soll das Verständnis füreinander geweckt und ein respektvoller Umgang miteinander gefördert werden.“

Die Verantwortlichen in Wattweiler arbeiten mit Nachdruck daran, dass die Innovation in ihrer Jugendarbeit Früchte trägt. So wurde 2016 ein Flüchtling im Bundesfreiwilligendienst eingestellt und bis heute begleitet und gefördert. Dies hat nach Nentwigs Worten dazu geführt, „dass wir vielen Kindern aus Flüchtlingsfamilien den Weg in den Verein geebnet haben“. Und den nächsten Schritt haben die Wattweiler auch schon skizziert. Nentwig schreibt: „Ab September 2017 werden wir einen Jugendlichen mit einer Beeinträchtigung von 50 Prozent im Bundesfreiwilligendienst einstellen und ihn so seinen Fähigkeiten auf das Berufsleben vorbereiten.“

Vielleicht überzeugt dieses Konzept im Herbst ja auch die Landesjury. . .

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