Stadtwurst bleibt am Schlossplatz

Zweibrücken · Werbegemeinschafts-Vorsitzender Mario Facco hat seinen Widerstand gegen den aktuellen Stellplatz der Stadtwurstbude am Schlossplatz aufgegeben. Betreiber und Stadt sind nach dem Umzug vor zwei Jahren zufrieden. Facco: „Wir können nur den Standort nehmen, der uns zugesprochen wird.“

 Die Stadtwurstbude steht derzeit auf dem Schlossplatz – und soll dort auch bleiben. Foto: jam

Die Stadtwurstbude steht derzeit auf dem Schlossplatz – und soll dort auch bleiben. Foto: jam

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Geht sie oder bleibt sie? Nein, keine Person ist gemeint, sondern ein kleines Bauwerk: die Bude, in der die Zweibrücker Stadtwürste für einen Euro verkauft werden. Im Zuge der Umgestaltung des Alexanderplatzes musste sie im September 2013 vors Denkmal am Schlossplatz umziehen. Daraus wird nun entgegen früherer Pläne eine Dauerlösung - obwohl die Wurstbude dort den Blick vom Alexanderplatz zum Schloss versperrt. Den Alex will die Stadt verstärkt für Veranstaltungen nutzen, in der Mitte ist das Wasserspiel und am Rand, wo die Wurstbude jahrelang war, stehen nun Bäume, hatte Stadtsprecher Heinz Braun bereits Dezember 2013 die Hemmnisse einer Rückkehr aufgezeigt. "Als der Alex gemacht wurde, haben wir mit den Betreibern gesprochen. Dieser Standort wurde als akzeptabel angesehen", ergänzt er nun.

Auch Mario Facco, Chef der Werbegemeinschaft, hat seinen damaligen Widerstand inzwischen aufgegeben. Damals hatte er gewarnt, die Zukunft der Stadtwurst hänge vom Standort ab: "Wenn die Stadt keinen Willen hat, uns einen geeigneten Platz anzubieten, wird die Stadtwurst wohl nicht mehr sein!" Nun klingt Facco auf Merkur-Anfrage resigniert: "Ich kann der Stadt ja nicht vorschreiben, wohin die Bude soll. Wir können nur den Standort nehmen, der uns zugesprochen wird." Betreiber Harald Jäkel und die Stadt seien mit dem aktuellen einverstanden. "Der Stand war dafür da, für einen Euro eine Wurst zu essen. Das sollte ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt sein. Wenn er sich nun auf dem Schlossplatz etabliert hat und Leute dort hinkommen, haben wir unser Ziel erreicht", ergänzt Facco. Solange die Stadt keinen anderen Standort anbiete, habe sich das Thema erledigt. Das steht nicht zu erwarten. "Wir sehen keine Veranlassung, die Diskussion neu zu führen", sagt Stadtsprecher Heinz Braun angesprochen auf einen möglichen anderen Stellplatz, fügt aber vielsagend an: "Nix ist ewig." Auch Dorothea Jäkel, deren Mutter die Würste am Stand verkauft, zeigt sich mit der aktuellen Lösung zufrieden: "Wir finden, dass die Bude gut dort hinpasst. Die Leute haben sich daran gewöhnt, der Busbahnhof ist nahe, Kinder haben es von der Schule aus nicht weit. Von unserer Seite aus kann sie stehen bleiben, wenn die Stadt zufrieden ist." Ob sich durch den neuen Standort die Frequenz oder die Kundenzahl erhöht habe, weiß sie nicht: "Es läuft ganz normal weiter." Wöchentlich werden dort Lieferant und Werbegemeinschafts-Vize Dieter Ernst zwischen 400 bis 800 Stadtwürste für je einen Euro verkauft. Aufgrund gestiegener Zutatenpreise seit Jahren ein verlustreiches Geschäft.

Keine Gewinner hat es auch in einem anderen Punkt gegeben. Mario Facco hatte 2013 vorgeschlagen, dass in der Bude Tourismus-Infos ausgelegt werden, das wäre eine "Win-Win-Situation". "Da ist überhaupt nichts mehr passiert", so Facco jetzt, "von der Stadt scheint es kein Interesse zu geben. Ich kann nur Vorschläge machen. Wenn die Stadt nicht darauf eingeht, kann ich nichts machen."

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