Dafür aber gute Nachricht zum Strompreis Kriegs-Folge: Zweibrücker müssen über 400 Euro mehr fürs Gas zahlen
Zweibrücken · Ein durchschnittlicher Haushalt muss ab Juli rund 30 Prozent mehr an die Stadtwerke zahlen. Der Preissprung ist der Ukraine-Krise geschuldet.
Unangenehme Nachrichten für alle Verbraucher von Heiz- oder Erdgas bei den Zweibrücker Stadtwerken: Zwar war es angesichts der Weltlage absehbar, aber nun steht es tatsächlich fest: Die Zweibrücker Stadtwerke erhöhen die Erdgas- und Heizgastarife zum 1. Juli.
„Die Erhöhung ist der Ukraine-Krise geschuldet“, erklärt Stadtwerke Geschäftsführer Werner Brennemann. Obwohl mit den anstehenden Sommermonaten die Heizperiode zwar vorbei ist, sind die Speicher nur noch zu 39 Prozent gefüllt, was bedeutet, dass eingekauft werden muss – zu Preisen, die sich nun auch auf die Zweibrücker Verbraucher auswirken werden.
Anders hingegen ist es beim Strom, seit 2019 wurde der Stromtarif nicht erhöht und ist auch in diesem Jahr bis Ende Dezember definitiv stabil, da die benötigten Mengen bereits eingekauft wurden, so Brennemann am Freitag.
Was genau aber bedeutet die Gaspreis-Steigerung nun für die Verbraucher? Vorweg: der Preis erhöht sich um 1,5 Cent pro Kilowattstunde beim Sondertarif der Zweibrücker Stadtwerke, den die meisten der etwa 12 000 Kunden im Gasbereich haben. Was zunächst wenig klingen mag, wird beim Rechenbeispiel, das die Stadtwerke vorbereitet haben, etwas klarer und leider auch für die Gaskunden erschreckender. Geht man von einem Jahresverbrauch von 21 000 Kilowattstunden pro Haushalt aus (was etwa dem Durchschnitt in Zweibrücken entspricht), dann macht das eine Preissteigerung von 443 Euro pro Jahr pro Haushalt aus – und entspricht einer Erhöhung von rund 30 Prozent.
Deutlich höhere Kosten, also, die auf die Zweibrücker zukommen und manchem könnte es vor der nächsten Jahres-Abrechnung bange werden. Doch diesbezüglich versuchen die Stadtwerke vorzusorgen: Entgegen zur sonstigen Regelung, unterjährig keine Veränderung an der Abschlagszahlung vorzunehmen, haben alle Kunden die Möglichkeit, ihre Abschlagszahlung schon jetzt zu erhöhen und entsprechend anzupassen, um zumindest eine hohe Jahres-Nachzahlung zu vermeiden. Das geht auch einfach online.
„Es ist schwierig zu sagen, wo die Reise hingeht“, sagt Brennemann mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Für alle Kunden im Strombereich gibt es zumindest einen kleinen Trost. Die EEG-Umlage fällt zum 1. Juli, das macht zumindest den Strompreis ein klein wenig günstiger. Dies wird automatisch in der Jahresabschlussrechnung korrigiert.
Gute Nachrichten gab es bei der Pressekonferenz auch zum Freibad.