Stadtrat appelliert an Terex-Chef Filipov

ZWEIBRÜCKEN · Die Fraktionen wollen morgen eine Resolution zum Erhalt von fast 500 Arbeitsplätzen beim Zweibrücker Kranbauer verabschieden.

 Das Personal der saarländischen Niederlassung soll möglichst komplett an die Zweibrücker Standorte versetzt werden.

Das Personal der saarländischen Niederlassung soll möglichst komplett an die Zweibrücker Standorte versetzt werden.

Foto: leh/pma

Nach der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und Blieskastel will morgen auch der Zweibrücker Stadtrat eine "Resolution zum Erhalt der Terex-Arbeitsplätze in der Region" verabschieden. Mit dem Schreiben wollen die Fraktionen Terex-Präsident Steve Filipov dazu bringen, noch einmal zu überprüfen, inwieweit die geplanten Struktur-Anpassungsmaßnahmen an den Terex-Cranes-Werken in Zweibrücken und Bierbach erfolgen müssen. Der Kranbauer hatte im Dezember den Abbau von bis zu 500 Stellen beim größten Arbeitgeber der Stadt angekündigt.

Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) will mit dem Brief in erster Linie "an die Einsicht von Herrn Filipov appellieren". Man müsse jetzt "intelligente Überlegungen anstellen", wie man den geplanten radikalen Stellenabbau zumindest abmildern könne, erklärte er auf Merkur-Nachfrage. "Sehr sinnvoll" findet CDU-Fraktionschef Christoph Gensch die Stadtrats-Resolution. "Sie ist ein gutes Mittel, den betroffenen Mitarbeitern zu zeigen, dass die lokale Politik sie unterstützt."

Auch Stéphane Moulin hofft, mit dem Schreiben ein deutliches Zeichen in Richtung der Terex-Geschäftsführung setzen zu können. "Als uns die Nachricht im Dezember erreicht hat, waren wir alle geschockt, wütend und enttäuscht. Wir dürfen diese Entscheidung nicht widerstandslos hinnehmen, gleichzeitig müssen wir aber auch unsere Unterstützung anbieten", betont der Fraktionschef der Zweibrücker SPD. Nachdem der Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land in seiner jüngsten Sitzung bereits eine Resolution verabschiedet hat, müsse auch der Stadtrat - gerade mit dem Blick auf das Hauptwerk in Zweibrücken - ein Signal senden. "Es ist nur ein kleiner Beitrag, aber den wollen wir leisten."

Norbert Pohlmann, Fraktionschef der Grünen, kritisiert, dass bei Terex ein "Schreckensszenario" an die Wand geworfen wurde, ohne konkrete Zahlen ins Spiel gebracht zu haben. Die Resolution sei, so Pohlmann, als "klare Äußerung des Gremiums zu verstehen, die auch in den USA gehört wird." In seinem Resolutionstext habe Pirmann einen Ton gewählt, mit dem alle Fraktionen leben können, erklärt der Grüne.

Deutliche Worte für Terex-Chef Filipov findet die FDP-Fraktionsvorsitzende Ingrid Kaiser: "Es ist mir schleierhaft, dass jemand wie Filipov, der erst wenige Wochen zuvor in dieses Amt gekommen, eine Entscheidung mit einer solchen Tragweite treffen kann." Er habe mit einem "Federstrich" über das Schicksal von Familien entschieden. Zugleich befürchtet Kaiser aber, dass sich auch durch die Resolution nichts ändern wird. "Dennoch ist es wichtig, dass wir uns solidarisch mit den vielen Beschäftigten zeigen."

Kurt Dettweiler von der FWG und Matthias Nunold von den Linken stehen als Vorsitzende ihrer Fraktionen ebenfalls hinter der Resolution. "Wir unterstützen das zu 100 Prozent. Die Leute sollen wissen, dass ein Zeichen aus der Politik kommt", betonte Kurt Dettweiler.

Manfred Weber, Chef der Fraktion Parteilose Bürger Zweibrücken, war für eine Stellungnahme gestern nicht zu erreichen.

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