Werbeplakate verschickt Eigenwerbung mit unkonventionellen Methoden

Zweibrücken · Viele Vereine haben es nicht leicht, neue Mitglieder zu rekrutieren oder ein bestimmtes Niveau aufrechtzuerhalten. Die Stadtkapelle Zweibrücken will sich ihrem Schicksal nicht ergeben und macht aktiv Werbung.

 Die Stadtkapelle war Ende Mai im Rosengarten Zweibrücken im Einsatz.

Die Stadtkapelle war Ende Mai im Rosengarten Zweibrücken im Einsatz.

Foto: Nadine Bröcker

(red/cms) Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte hat die Stadtkapelle Zweibrücken eine Kampagne gestartet, um Mitglieder für die aktuell vier Formationen, das Große Orchester, die Bigband, die Böhmischen und die Bläserklasse für Erwachsene zu gewinnen. „Man muss etwas unternehmen. Stillstand bedeutet Rückschritt. Wenn wir uns als Orchester weiterentwickeln wollen, brauchen wir weitere und auch jüngere Musiker“, beschreibt Volker Lehner, der Vorsitzende der Stadtkapelle die aktuelle Situation.

In einer Plakat- und Briefaktion wendet sich die Stadtkapelle an alle Wirtschaftsunternehmen in der Stadt und dem nahen Umland, an die nahegelegenen Zweigstellen der Hochschule Kaiserslautern sowie ans Uni-Klinikum in Homburg. „Rund 70 Plakate und Briefe haben wir schon verschickt. Ob es etwas bringt, weiß ich nicht. Nicht jeder wird es auch in seinem Unternehmen aufhängen. Aber einen Versuch wird es wert sein“, hofft Lehner.

Seine Gedanken gehen in folgende Richtung: „Es ist bekannt, dass viele junge Menschen nach ihrem Schulabschluss unsere Region verlassen. Damit kämpfen wir seit Jahren. Allerdings ist es auch so, dass junge Menschen bedingt durch die positive wirtschaftliche Entwicklung in unsere Region zuziehen. Viele der gut ausgebildeten Menschen haben in ihrer Jugend ein Instrument erlernt. Wir gehen davon aus, dass auch dies für neue Kräfte gilt, welche die hiesige Wirtschaft, die Hochschulen und die Kliniken anziehen, sich darunter also auch Musikerinnen und Musiker befinden, die ein Interesse haben, weiter Musik zu machen.“

Dass sie mit ihrer Werbe-Aktion den richtigen Riecher haben könnten, beweist ein Beispiel, das schon etwas weiter zurückliegt. Eine Frau aus Hannover, die eine Arbeitsstelle in Homburg gefunden hat, machte von sich aus die Stadtkapelle ausfindig, um ihrem Hobby weiter nachgehen zu können. Rund 50 Musiker hat die Stadtkapelle derzeit in ihren Reihen. Es fehlen besonders Fagott, Oboe, Posaune und Tuba. Das symphonische Orchester soll erweitert werden, um die Qualität zu steigern.

„Die Unternehmen und Institutionen, die wir angeschrieben haben, sind regelmäßig bestrebt, Fachkräfte zu gewinnen. Nicht nur ein gutes Gehalt ist allein Entscheidungskriterium. Auch die Frage nach dem Freizeitangebot einer Kommune oder deren Umland fließt in die Entscheidung potentieller Bewerber ein. Als großes sinfonisches Blasorchester, mit unserer Bigband, unseren Böhmischen aber auch unserer Bläserklasse für Erwachsene sind wir Garant für eine niveauvolle Freizeitgestaltung“, wirbt Lehner für seine Sache und ergänzt: „Wir sind ein attraktives und interessantes Orchester – alles andree als altbacken. Wer uns hört, wird das schnell feststellen. Wir wollen auf unser Angebot aufmerksam machen und würden uns sehr freuen, wenn wir infolge der aktuellen Initiative weitere Musiker gewinnen würden.“

 Die Stadtkapelle vertrat Zweibrücken beim großen Umzug beim Rheinland-Pfalz-Tag in Worms.

Die Stadtkapelle vertrat Zweibrücken beim großen Umzug beim Rheinland-Pfalz-Tag in Worms.

Foto: Esther Budell

Interessierte können jederzeit zu einer der verschiedenen Proben kommen, um zu „schnuppern“. Das ist unverbindlich. Die Proben finden immer in der ehemaligen Hauptschule Nord, Hofenfelsstraße 53, Zweibrücken (gegenüber Hilgardcenter), statt. Informationen gibt auch der Vorsitzende der Stadtkapelle, Volker Lehner, Tel. (0151) 18 76 51 98.

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