Rätsel um ungewöhnliche Schreibweise aufgeklärt Bei STaDTFeST tanzen sogar Buchstaben
Zweibrücken · Die Stadt klärt auf, was es mit der ungewöhnlichen Stadtfest-Schreibweise auf den Plakaten auf sich hat.
Nanu, was ist denn das? Auf den Plakaten für das Stadtfest (diesen Freitag bis Sonntag) wirbt die Stadt für das „STaDTFeST ZWeiBRüCKeN“.
Warum werden alle Konsonanten, auch wenn sie mitten im Wort stehen, mit Großbuchstaben geschrieben? Unsere redaktionsinternen Spekulationen reichten von einer Neupositionierung ZWeiBRüCKeNS als „STaDT DeR RoSeN, RoSSe uND DeR GRoSSeN KoNSoNaNTeN“ bis zum reinen Aufmerksamkeits-Schaffen. Letzeres wäre schon sehr gelungen: Denn in der Donnerstag-Ausgabe rief der Merkur die Leserinnen und Leser zum Miträtseln auf, was „ST DTF ST“ wohl bedeuten könnte und welche Idee die Stadt damit verfolgt. Denn der Aufruf hat, vor allem auf der Merkur-Facebookseite, für eine dreistellige Zahl von Meinungsäußerngen gesorgt.
Thilo Huble, als Kultur- und Verkehrsamtsleiter auch Stadtfest-Organisator, klärt auf Merkur-Anfrage auf: „Gerne will ich die verwendete Schreibweise erläutern. Der Wechsel von Groß- und Kleinschreibweise des Schriftzuges ,Stadtfest Zweibrücken‘ wurde bewusst als grafisches Stilelement eingesetzt und verwendet. Der Wechsel soll damit „Bewegung“, „tanzen, hüpfen“ und natürlich „feiern“ symbolisieren. Also Attribute die den Charakter der Veranstaltung prägen. Und wenn Sie den Schriftzug insgesamt auf sich wirken lassen, erkennen, Sie in der Schreibweise des „ü“ in „Zweibrücken“ auch ein lachendes Gesicht, dass Ihnen entgegenstahlt.“
Die neue grafische Gestaltung des Stadtfest-Layouts sei übrigens bereits für die 40. Auflage im Jahr 2019 umgesetzt worden (2020 und 2021 fielen die Stadtfeste wegen der Corona-Lage aus) „und ist jetzt weitergeführt“, ergänzt Huble. „Gestaltet wurde der Schriftzug in Zusammenarbeit mit unserer Grafikagentur FormArt.“
Folgend ein paar Auszüge aus der Debatte auf der Merkur-Facebookseite. Jutta Diehl spekuliert: „Vielleicht hat auch einfach nur eine Taste geklemmt!“ Jaque Line spottet: „Bei der Design-Erstellung den Azubi ran gelassen, richtig schön ... fehlt nur noch, dass ‚Digga‘ oder ‚Vallah‘ da steht, dann wäre es zeitgemäß.“ Ingrid Bäsel meint: „Sollte vielleicht dazu dienen, dass man zweimal hinguckt?“ Tobias Reisner glaubt: „Wurde nur gemacht, damit die Nörgler und Motzer was zu meckern haben und denen net langweilig wird!“ Saskia Schütz schreibt: „Man hat einfach ein bisschen mit dem Design gespielt, und wenn man genau hinsieht, sind jeweils die Vokale klein geschrieben und die Konsonanten groß. Eine gewisse Regelung steckt also dahinter und es wurde nicht willkürlich entschieden, welcher Buchstabe jetzt groß oder klein geschrieben wird. Wie man sieht, wird auch schön darüber diskutiert. Marketing scheint also zu funktionieren.“ Darauf entgegnet Andrea Beck: „Auch Konsequenz macht Gestaltung nicht besser.“ Christian Meister findet: „Ich glaube kaum, dass es eine geheime Botschaft ist. Ich denke eher, man hat die Schrift extra so gewählt, damit es auffällt und vielleicht jeder denkt, es könnte irgendeine bestimmte Bedeutung haben. Oder das Geld hat für Kleinbuchstaben nicht mehr gereicht beziehugsweise die Großbuchstaben gab es im Sonderangebot.“ Christian Meyer empört sich kongenial: „DIESE BESCHISSENE VERHUNZUNG UNSERER SCHÖNEN DEUTSCHEN SPRACHE KANN ICH EINFACH NICHT ERTRAGEN!!!!1!11!1!“ Klaher Len spottet auch: „Ist Gendersprache 2.0, ganz klar. Vokale werden in Zukunft immer nur klein geschrieben.“ Das Schlusswort aber überlassen wir Lupo Mark: „Ist mir so was von egal, Hauptsache stAdtfEst.“