Stadtfest Zweibrücken mit Kofferquiz eröffnet Startschuss zur Drei-Tage-Sause

Zweibrücken · Das Zweibrücker Stadtfest glänzt bis Sonntagabend mit 8 Bühnen, 59 Auftritten und 200 Stunden Live-Musik. Im Quiz-Koffer war diesmal eine besondere Überraschung – nämlich nicht wie sonst gewohnt ein Mensch.

 Die Lokalmatadoren „Riggehoor“ mit Sänger David Betz bei ihrem umjubelten Comeback vor der Heilig-Kreuz-Kirche.

Die Lokalmatadoren „Riggehoor“ mit Sänger David Betz bei ihrem umjubelten Comeback vor der Heilig-Kreuz-Kirche.

Foto: Volker Baumann

„Es war einmal ein Stadtfest“, so könnte ein modernes Märchen beginnen, das auf eine in der Region einmalige Veranstaltung hinweist, die zuletzt im Juli 2019 über die Bühne gegangen war. Danach lag es, der Pandemie geschuldet, bis diesen Freitagabend im Dornröschenschlaf, nur darauf wartend, von den Zweibrückern wieder wachgeküsst zu werden. Und das taten sie auf ihre ganz eigene und mitreißende Weise.

Aus allen Richtungen kamen die Feierlaunigen und Stadtfest-Hungrigen schon vor der offiziellen Eröffnung in die Stadt geströmt, um alle Plätze, Straßen, Gassen und besonders die liebevoll „Flaniermeile“ genannte Fußgängerzone zu besetzten. Galt es doch ab gestern, nach Monaten der Entbehrung, drei Tage durchzuhalten und sich des geballten Angebots an Musik, Essen und Trinken an allen Ecken und Enden der Stadt zu widmen. Quer durch die Reihe war den Besuchern sofort anzumerken, dass ein dreitägiger Blick durch die rosarote Brille einmal perfekt geeignet ist, um vor dem doch etwas nicht ganz so rosigen Alltag abzulenken.

Kein Stadtfest natürlich ohne die traditionelle Eröffnung mit dem Quiz „Was ist im Koffer?“. Bereits 1980 vom damaligen Leiter des Kulturamts und späteren Landtagsabgeordneten Fritz Presl aus der Taufe gehoben, etablierte sich das Quiz, das schon viele Überraschungen parat hatte, zum Stadtfest-Dauerbrenner. Fritz Presl selbst war 1983 schon dem Koffer entsprungen und zuvor, wie er sagt, gut gekühlt mit einer Portion Eis, darin abgetaucht. Beim letzten Stadtfest 2019 entstieg dann die Zweibrücker Stadtkapelle, in Form von Posaunist Volker Lehner, der inzwischen zur größeren Kiste gewordenen Verpackung.

 Beim Kofferquiz zum Stadtfest-Auftakt Freitagabend auf dem Alexanderplatz war ein Tretboot zu erraten. Von links: Stadtfest-Gründer Fritz Presl, Rosenkönigin Annika I. und Oberbürgermeister Marold Wosnitza.

Beim Kofferquiz zum Stadtfest-Auftakt Freitagabend auf dem Alexanderplatz war ein Tretboot zu erraten. Von links: Stadtfest-Gründer Fritz Presl, Rosenkönigin Annika I. und Oberbürgermeister Marold Wosnitza.

Foto: Volker Baumann

Und 2022? Fragen und Antworten von Moderatorin Jessica von Antenne Zweibrücken und Oberbürgermeister Marold Wosnitza deuteten darauf hin, dass es sich diesmal nicht um eine Person handele. Man könne auf dem Ding sitzen, liegen oder stehen, man könne sich damit fortbewegen und es könnte auch ins Schaukeln geraten. Im Koffer sei nur eine Miniatur aus Plastik, das Original sei wesentlich größer. Man müsse den gesuchten Gegenstand auch nicht kaufen, da man ihn für bestimmte Zeit ausleihen könne. Innerhalb der gesetzten fünfminütigen Zeit zum Raten, bei der auch der altehrwürdige Wecker nach drei Jahren zunächst streikte, wurden viele Ideen im Publikum ausgetauscht. Vom E-Scooter bis zur Hüpfburg war alles dabei – und doch hatten viele schnell ein Tretboot im Hinterkopf und genauso schnell auf den Lösungszettel geschrieben. Die Öffnung der Kiste ließ dann auch ein Miniaturboot auftauchen und gleichzeitig den Zweibrücker DRK-Geschäftsführer Hans Prager, der das wieder belebte Freizeitvergnügen „Tretbootfahren am Schwarzbach“ erläuterte. Im Rahmen der Inklusion habe das DRK auch dieses Projekt unter seine Fittiche genommen.

 Auch das Luiche wurde zum fröhlichen Mitfeiern eingeladen.

Auch das Luiche wurde zum fröhlichen Mitfeiern eingeladen.

Foto: Volker Baumann

Von den über 300 Teilnehmern am Quiz wurden 50 mit attraktiven Preisen, gestiftet von der Zweibrücker Geschäftswelt, belohnt.

 Schon am früheren Abend als sonst war die Fußgängerzone diesmal gut gefüllt.

Schon am früheren Abend als sonst war die Fußgängerzone diesmal gut gefüllt.

Foto: Volker Baumann

Nicht nur das Kofferquiz zog um 18 Uhr schon viele vor die Bühne am Alexanderplatz – auch die anderen Stadtfest-Bühnen hatten schon gut Zuspruch. An der Heilig-Kreuz-Kirche fing der Folk schon so zeitig an, dass „The Last Gunslingers“ mehr oder weniger offiziell „Servus Stadtfest“ in die Zuschauermenge riefen. „Servus Stadtfest“ – zwei Worte, die mal wieder so richtig gut über die Lippen gehen.

 Mit Schottenröcken fürs Stadtfest schick gemacht haben sich dies Stadtfest-Stammgäste.

Mit Schottenröcken fürs Stadtfest schick gemacht haben sich dies Stadtfest-Stammgäste.

Foto: Volker Baumann
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