Schulbusse-Notfahrplan diesen Freitag in Zweibrücken Streikende Busfahrer bringen Eltern ins Schwitzen
Zweibrücken · Stadt berichtet von „großer Verunsicherung“ und vielen Anfragen. Notfahrplan für Freitag eingerichtet. Rathaus appelliert aber: Busse nicht überfüllen!
Ein Arbeitskampf soll wehtun. Dem betroffenen Unternehmen und soweit möglich auch der Öffentlichkeit wollen die Streikenden vor Augen führen, welche Bedeutung ihre Tätigkeit hat.
Unter diesem Gesichtspunkt war der Ausstand der Busfahrer am Donnerstag erfolgreich. Denn er tat weh. Vor allem Bürgern mit schulpflichtigen Kindern, aber auch Pendlern. Die Gewerkschaft Verdi hatte im Tarifkonflikt mit dem privaten Busgewerbe ab drei Uhr morgens zum Ausstand aufgerufen – dieser soll an diesem Freitag bis zum Schichtende in den Abendstunden fortgeführt werden.
In Zweibrücken und dem Zweibrücker Land wo die Busse der Stadtbus GmbH, der Verkehrsgesellschaft Zweibrücken und der DB Regiobus Mitte stehen blieben, war die Not am Donnerstag groß, wie Jens John, Pressesprecher der Stadt Zweibrücken, auf Anfrage unserer Zeitung berichtet.
John sagte, „sehr viele Meldungen“ seien über die sozialen Netzwerke zu verzeichnen gewesen, auch über Telefon hätten die Bürger im Rathaus wissen wollen, ob denn überhaupt noch irgendwelche Busse unterwegs seien. Der Pressesprecher spricht von einer „großen Verunsicherung“.
Das Rathaus habe über die sozialen Netzwerke und die Internetseite zweibruecken.de die Menschen „über die Tragweite des Streikes informiert“, so John, „ damit Kinder nicht morgens in der Frühe alleine an der Bushaltestelle stehen“. Denn es lief eben nichts. Und so ist es auch für diesen Freitag von den Streikenden vorgesehen. Es gibt allerdings einen kleinen Lichtblick, sagt John. „Da im Überlandverkehr nicht alle Busse streikbedingt entfallen, konnte die Stadt Zweibrücken mit der DB-Regiobus Mitte GmbH einen ,Notfahrplan’ für die Überlandschülerverkehre erstellen.“
Der Notfahrplan ist auf der Internetseite der Stadt Zweibrücken (auf der Startseite unter der Rubrik „Aktuelles aus Zweibrücken“ auf den Link „Stadtverwaltung erarbeitet Notfahrplan“ klicken).
Der Pressesprecher weist daraufhin, dass es sich hierbei, der Name ist Programm, um einen „Notfahrplan“ handelt, heißt: „Wir bitten alle Eltern dringend zu prüfen, ob sie tatsächlich auf die im Notfahrplan aufgeführten Busse angewiesen sind oder nicht doch anderweitig die Möglichkeit, das Kind zu transportieren. Es soll auf jeden Fall vermieden werden, dass es in der Corona-Pandemie zu einer Überfüllung der Busse kommt.“
Verdi hat die betroffenen Bürger um Verständnis gebeten: Man habe keine andere Möglichkeit, auf die Arbeitgeber einzuwirken. Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe VAV in Rheinland-Pfalz kritisiert, Verdi verlange Lohnsteigerungen „im deutlich zweistelligen Bereich“, dies käme „zu Unzeiten“.