Stadt veröffentlicht Baulücken-Übersicht

Zweibrücken · Der Zweibrücker Bauausschuss hat gestern Abend dem Flächenentwicklungskonzept zugestimmt.

 Die Stadtverwaltung hält es für sinnvoller, die vielen Baulücken zu schließen, als Neubaugebiete auszuweisen. Diese langjährige Lücke in der Poststraße muss nicht mehr ins Kataster – dort ist schon ein Neubau geplant. Foto: Fröhlich

Die Stadtverwaltung hält es für sinnvoller, die vielen Baulücken zu schließen, als Neubaugebiete auszuweisen. Diese langjährige Lücke in der Poststraße muss nicht mehr ins Kataster – dort ist schon ein Neubau geplant. Foto: Fröhlich

Foto: Fröhlich

Insgesamt 484 Baulücken sind im aktuellen Flächenentwicklungskonzept in Zweibrücken aufgeführt. Dazu kommen noch einige Flächen, die verdichtet bebaut werden könnten oder solche, die die bestehende Bebauung abrunden. Auch Flächen im Außenbereich, die als Bauland entwickelt werden können, sind in dem Konzept aufgeführt. Bisher hatte die Bestandserhebung nur informativen Charakter. "Jetzt wollen wir einen Schritt weitergehen und das Konzept umsetzen", sagte Martina Bieg vom Zweibrücker Bauamt.

Der Hauptausschuss billigte gestern Abend das Konzept und beauftragte die Verwaltung, die Umsetzung vorzubereiten. Dazu zählt auch die Veröffentlichung eines Baulückenkatasters im Internet. Darin sind die Größe oder die Lage enthalten. Nicht aber der Eigentümer. Die Grundstückseigentümer können Widerspruch gegen die Aufnahme in diesen Überblick aufnehmen, erklärte Bieg. "Der Widerspruch hat nur Einfluss auf die Darstellung im Internet. Aber keinen auf die Planungssituation."

"Mit dem Flächennutzungskonzept sind wir auf dem richtigen Weg", stellte Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) fest. "Das hilft uns weiter." Mit dem Baulückenkataster könnten Bürger selbst nachschauen, wo leere Baugrundstücke sind. Thorsten Gries (SPD) bedauert, dass in dem Kataster keine Leerstände aufgenommen werden können. Kurt Dettweiler (FWG) schloss sich dem Lob der Arbeit an. "Es ist aber wichtig, dass das Kataster gepflegt wird." Das sagte Bieg zu.

"Mit dem Kataster wollen wir den Immobilienhändlern nicht in die Quere kommen", betonte Stadtplaner Harald Ehrmann. Der Plan gebe den Maklern wie Bauwilligen einen Überblick, wo Baugrundstücke liegen. Als Stadtplaner blute einem das Herz, wenn man ein Baugebiet entwickelt hat und dann viele Bauplätze nicht bebaut werden, sagte Ehrmann. "Zweibrücken ist ländlich geprägt. Da werden Bauplätze für die Enkel aufgehoben", meinte Stadtsprecher Heinz Braun.

Wie bei der ersten Bestandserhebung 2011 wurde auch in dem jetzt vorliegenden Flächenentwicklungskonzept die gesamte Stadt mit den Vororten untersucht. In dem Konzept wurden auch Daten über die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt. Grundlage war der bestehende Flächennutzungsplan. Dabei merkte Bieg an, dass es in bestimmten Bereichen auch eine Änderung der möglichen Nutzung geben könne. Bei dem vorgelegten Konzept wurden nur Wohnbauflächen aufgenommen. Gewerbeflächen sollen bei der weiteren Entwicklung aufgenommen werden.

"Es handelt sich allerdings nur um eine flächenmäßige Erhebung", sagte Ehrmann. Bei der Weiterentwicklung werde jede Fläche bewertet nach der städtebaulichen Eignung, nach Fragen der Entwässerung, der Erschließung, des Naturschutzes, des Lärms oder der Altlasten. Bieg: "Daraus stellen wir eine Prioritätenliste zusammen." Wobei bei allem die Vorgabe der Baugesetze "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" gelte. Ehrmann wies auch noch darauf hin, dass in dem Baulückenkataster nur leere Bauplätze stehen. "Leere Wohnungen oder Häuser sind da nicht aufgeführt."

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