Stadt: Spritzen waren meist unbenutzte Insulin-Pens

Zweibrücken · Von an der Böschung Himmelsbergbrücke bei Bauarbeiten gefundenen Spritzen ging keine Gefahr für die Bauarbeiter aus, sagte gestern Stadtsprecher Heinz Braun auf Merkur-Nachfrage.

 Mehrere solcher Tüten mit Spritzen fanden die Bauarbeiter. Außerdem etliche Kanülen. Foto: Volker Baumann

Mehrere solcher Tüten mit Spritzen fanden die Bauarbeiter. Außerdem etliche Kanülen. Foto: Volker Baumann

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Wie das Ordnungsamt herausgefunden habe, handele es sich nicht um Drogen-Utensilien, sondern Insulin-Spritzen, konkret Insulin-Pens. Es seien auch nicht wie von den Bauarbeitern geschätzt Tausende, sondern rund 100 solche Insulin-Pens gefunden worden sowie etwa zehn Insulin-Ampullen. Das Ordnungsamt habe die Fundstücke ordnungsgemäß entsorgt.Angesichts der Größe der Aufsätze der Insulin-Pens geht der Stadtsprecher davon aus, dass diese älteren Datums sind. Die meisten seien unbenutzt gewesen, "nur einige wenige waren gebraucht". Braun spekuliert deshalb, dass die Utensilien vielleicht nach einer Haushaltsauflösung von Privatleuten illegal entsorgt wurden. Das Gelände sei zwar "mit einem Bauzaun gesichert, aber mit einiger Fantasie kommt man rein", erklärt Braun, wie der illegale Entsorger auf die Baustelle gelangt sein könnte. Wenn dies niemand beobachtet habe und sich noch melde, könne die Tat wohl nicht aufgeklärt werden.

Braun geht davon aus, dass die Spritzen erst vor kurzem auf die Baustelle gelangten: "Das Gelände ist vor der Baumaßnahme gereinigt und Gebüsch entfernt worden. Das wäre aufgefallen!" Wie weitere Merkur-Recherchen gestern ergaben, konnte das Ordnungsamt - das am späten Mittwochnachmittag aufgrund der Merkur-Anfrage ausgerückt war - auf der Baustelle aber gar nicht alle Spritzen sehen. Denn wie ein Bauarbeiter auf Merkur-Nachfrage berichtete, seien die ersten Spritzen schon vor etwa drei Wochen bei den Rodungsarbeiten gefunden und gemeinsam mit Unrat wie Flaschen, Dosen und Plastik entsorgt worden. Weitere Spritzen seien dann vor etwa zwei Wochen bei Bohrarbeiten entdeckt und auf der Baustelle zwischengelagert worden, abgedeckt durch Rindenmulch. Das heißt: Sie müssen doch schon länger dort gelegen haben. Der Bauarbeiter wollte die Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass es wirklich Tausende Spritzen waren - definitiv seien es aber Hunderte gewesen.

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