Ordnungsamt schreitet ein Stadt löst Demo gegen Rechts auf

Zweibrücken · Viele Teilnehmer wollen in Richtung Neonazis laufen – das bedeutet Aus der Demo.

 Polizei und Ordnungsamt hatten viel zu tun in der Innenstadt.

Polizei und Ordnungsamt hatten viel zu tun in der Innenstadt.

Foto: nob

(nob) Völlig überraschend wurde gestern Abend eine Veranstaltung von „Bündnis gegen Rechts“ auf dem Zweibrücker Hallplatz nach nur kurzer Zeit für beendet erklärt. Nach Informationen des Pfälzischen Merkur war der Anlass für diese Entscheidung, dass sich gut zwei Drittel der über hundert Teilnehmer plötzlich in Richtung Alexanderplatz aufmachten, wo eine Gruppe von Neonazis an den Bombenangriff auf die Stadt am 14. März 1945 erinnerte. Frank Eschrich von den Linken übte scharfe Kritik an der Behörde, die seiner Auffassung nach keinen rechtlichen Grund für die Auflösung der Kundgebung gehabt habe: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Es könne doch niemand am Verlassen des Platzes gehindert werden. Hier sei der Veranstalter machtlos. Dieser habe auch nicht dazu aufgefordert.

Zuvor hatte Uschi Alisa Urban, IG-Metall-Betriebsratsmitglied bei Bosch in Homburg, appelliert, über den aufkommenden Rechtspopulismus zu diskutieren und aufzuklären: „Die AfD hat sich flächendeckend ausgebreitet.“ Das sei auch in den Betrieben bemerkbar, wo einige gegen Flüchtlinge hetzen würden. Die AfD sei auch gegen Arbeitnehmer und versuche, deren Rechte zu beschneiden. Für die ehrenamtliche Jugendarbeiterin ist der 14. März 1945 eine Warnung: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus.“ Stattdessen wirbt sie für eine offene Gesellschaft, die bunt statt braun sein solle. Jeder solle dem aufkeimenden Rechtspopulismus Widerstand leisten.

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