Stadt fest in der Hand der SaarländerVerkehrschaos nach schwerem Unfall

Zweibrücken. Zwei Jahre lang hatten Saarländer und Franzosen an Mariä Himmelfahrt eine Träne im Knopfloch. Mariä Himmelfahrt ist zwar sowohl im Saarland wie auch bei unserem Grenznachbarn ein gesetzlicher Feiertag - aber in den beiden vergangenen Jahren fiel dieser auf einen hierfür wenig attraktiven Samstag beziehungsweise Sonntag. Da gab es gestern einiges nachzuholen

Zweibrücken. Zwei Jahre lang hatten Saarländer und Franzosen an Mariä Himmelfahrt eine Träne im Knopfloch. Mariä Himmelfahrt ist zwar sowohl im Saarland wie auch bei unserem Grenznachbarn ein gesetzlicher Feiertag - aber in den beiden vergangenen Jahren fiel dieser auf einen hierfür wenig attraktiven Samstag beziehungsweise Sonntag.Da gab es gestern einiges nachzuholen. Endlich konnten sowohl Saarländer wie auch Franzosen den Tag wieder nutzen, um in Rheinland-Pfalz ausgiebig in Geschäften zu stöbern.

Gerade Zweibrücken zählt zu den Profiteuren des im Volksmund als "Saarländertag" bezeichneten Feiertags, liegt die Rosenstadt doch nur einen Steinwurf von den erlebnishungrigen Gästen entfernt.

So wunderte es denn auch nicht, dass bereits kurz vor Mittag die Straßen Zweibrückens zum Teil hoffnungslos verstopft waren. Das Ziel der Blechkarawanen: die Innenstadt.

Dort rieben sich die Einzelhändler erwartungsfroh die Hände. Sie wurden nicht enttäuscht. "Es ist sehr gut gelaufen", freute sich Mario Facco, Leiter der Werbegemeinschaft. "Dieser Tag hat gezeigt: Das Wetter ist nicht nur die halbe Miete. Es ist d i e Miete. Das Wetter war traumhaft - nicht zu warm und nicht zu kalt", schwärmte Facco. Die Straßencafés seien gerammelt voll gewesen, bilanzierte er. Auch der Flohmarkt sei gut frequentiert gewesen. Und die Ladeninhaber hätten viele neue Kunden begrüßen können.

Auch Dieter Ernst, Betreiber des Edeka-Marktes im Hilgard-Center, strahlte. "Ein sehr starker Tag", sagte er. "Von mir aus könnte jede Woche ein Saarländertag sein", jubelte der Unternehmer.

Ernst bot ab 13 Uhr Kutschenfahrten für die Gäste an, im Markt sorgte ein Barkeeper, der alkoholfreie Getränke mixte, für großen Zuspruch. "Der Schwerpunkt der Gäste kommt aus dem Bereich Homburg, St. Ingbert und Neunkirchen", analysierte Ernst mit einem Blick auf die Kennzeichen. "Es sind auch einige Franzosen dabei", so seine Beobachtung.

In Sachen Franzosen konnte Möbel Martin einen enormen Erfolg verbuchen. "Wir haben für Mariä Himmelfahrt erstmals auch in Frankreich geworben. Es hat sich gelohnt. Ich schätze mal, dass sicher jeder zweite Besucher heute aus Frankreich kam", zeigte sich Bettina Ahranjani für Möbel Martin hochzufrieden. Ihr Fazit kurz und knapp: "Unsere Erwartungen wurden übertroffen."

Superlative waren auch bei den Style Outlets angebracht. Das Center erklärte, bereits bis 17 Uhr seien über 25 000 Besucher gezählt worden. "Der 15. August ist ein voller Erfolg für die Style Outlets" lautete die Bilanz das Management; es zeigte sich gewiss: "Dieser Tag wird einer der frequenzstärksten des Jahres für das Center."

Den nächsten Besucheransturm könnte es am 30. Oktober geben. Dann feiert die Stadt Zweibrücken wieder einen verkaufsoffenen Sonntag. Zweibrücken. Ein schwerer Unfall an dem Verkehrsknotenpunkt Saarlandstraße/Landauer Straße/Molitorstraße hat gestern für ein Chaos in dem Bereich gesorgt. Wie die Polizei auf Anfrage sagte, war eine Pkw-Fahrerin morgens um 4.25 Uhr, von der Molitorstraße kommend, gegen einen geparkten Pkw geprallt und dann gegen einen Ampelmast geschleudert, dieser knickte um. Ferner wurde ein Stromverteilerkasten beschädigt. Die Frau musste ins Krankenhaus eingeliefert werden; Gesamtschaden: rund 25 000 Euro. Nach dem Unfall ging nichts mehr an der Kreuzung, die Ampeln waren ausgefallen. Die Stadtwerke machten gestern Nachmittag klar, dass der Schaden wohl erst morgen behoben werden wird. Bernhard Lambing, Abteilungsleiter für Stromversorgung, sagte: "Siemens ist für die Ampeln zuständig." Das Servicewerk in Saarbrücken habe gestern wegen des Feiertags geschlossen gehabt, ebenso das Werk in Augsburg, wo die Ampeln gefertigt werden, denn auch in Bayern sei Mariä Himmelfahrt gesetzlicher Feiertag. Da der Weltkonzern für diesen Fall keinen Notdienst eingerichtet habe, sei gestern nichts gelaufen. Lambing: "Wir werden heute Siemens informieren. Wenn wir Glück haben, hat das Werk in Augsburg noch eine Ampel vorrätig, die an der Kreuzung aufgestellt werden kann."

Lambing schätzte aber, dass wohl nicht vor Mittwoch eine neue Ampel beschafft und installiert werden kann. eck

"Das Wetter ist nicht nur die halbe Miete. Es ist d i e Miete!"

 Ein Polizeihubschrauber kreiste gestern gegen Mittag über der Stadt. Das hatte aber nichts mit dem Saarländertag zu tun. Die Beamten suchten nach einem vermissten 69-Jährigen aus Contwig. Er sei womöglich in hilfloser Lage. Er wurde bis gestern Abend nicht gefunden. Die Contwiger Bevölkerung wurde um Hinweise gebeten.Foto: jam

Ein Polizeihubschrauber kreiste gestern gegen Mittag über der Stadt. Das hatte aber nichts mit dem Saarländertag zu tun. Die Beamten suchten nach einem vermissten 69-Jährigen aus Contwig. Er sei womöglich in hilfloser Lage. Er wurde bis gestern Abend nicht gefunden. Die Contwiger Bevölkerung wurde um Hinweise gebeten.Foto: jam

 Die Straßencafés in der Fußgängerzone waren gestern eine wichtige Anlaufstation für die Besucher. Fotos: jörg jacobi

Die Straßencafés in der Fußgängerzone waren gestern eine wichtige Anlaufstation für die Besucher. Fotos: jörg jacobi

 Wegen der kaputten Ampel müssen Autofahrer derzeit viel Geduld beweisen. Foto: jam

Wegen der kaputten Ampel müssen Autofahrer derzeit viel Geduld beweisen. Foto: jam

Mario Facco

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