Stadt bemüht sich weiter um Sanierung der Fasanerie-Anlage

Zweibrücken · Der Bund lehnt es ab, der Stadt Fördergeld zur Sanierung der seit November 2012 gesperrten Fasanerie-Anlage zur Verfügung zu stellen. Aber die Stadt will daran festhalten, das Stolzobjekt zu sanieren.

Der Vorsitzende des Fördervereins Historische Fasanerieruine, Wolfgang Ohler, ist auf der einen Seite enttäuscht, dass der Bund sich nicht an der Sanierung der Fasanerie beteiligt. Auf der anderen Seite ist er froh, dass die Gesellschaft für Wohnen und Bauen (Gewobau) 5000 Euro für einen neuen Zaun zur Verfügung stellt: "Damit kommt der hässliche Bauzaun weg." Wobei die Enttäuschung überwiegt. "Im Verein sind wir der Auffassung, dass ein Zaun überflüssig ist", sagt der Vorsitzende. "Der Zustand der Ruine ist so gut wie in den letzten 200 Jahren nicht." Immerhin habe der Förderverein in den letzten 30 Jahren rund 120 000 Euro in die Fasanerie investiert. Damit wurden zum Beispiel die Dächer, Fenster- und Türstürze sowie Mauern repariert. Auch die Statik sei verbessert worden. Seit die Türme im November 2012 als baufällig eingestuft und gesperrt wurden (wir berichteten), habe der Verein auch kleine Unterhaltungsmaßnahmen nicht mehr angehen können. Ohler: "Wir durften nicht mehr in den vom Zaun abgesperrten Bereich."

In einem zweiten Gutachten, das vor gut einem Jahr erstellt worden war, wurde der Zustand trotz Schäden nicht so schlecht eingeschätzt. Vor allem bestünde keine "akute Gefahr", sagt der Stadtsprecher Heinz Braun. Kurz vorher hatte der Umwelt- und Servicebetrieb (UBZ) die Treppen an der Ruine wieder für Spaziergänger geöffnet.

Für eine Sanierung der Anlage fehlte dennoch das Geld. Mit einem nationalen Geldtopf, mit dem Denkmäler und Kulturgüter gefördert werden, tat sich im Herbst des vergangenen Jahres "die einzige Chance auf, die Fasanerie zu sanieren", sagte Braun im Oktober. Der Stadtrat stimmte im November dem Antrag zu, Fördergelder zu beantragen (wir berichteten). "Jetzt haben wir den ablehnenden Bescheid erhalten, dass wir nicht gefördert werden", informiert Braun.

Im Haushaltsentwurf sei ein Betrag für die Planung vorgesehen. Der Hauptausschuss und der Stadtrat müssten darüber reden, ob der Ansatz in den Haushalt aufgenommen wird. Die Verwaltung sei weiter bemüht, die Fasanerie zu sanieren. "Aber dazu bedarf es viel Überzeugungsarbeit bei der Aufsichtsbehörde", vermutet der Stadtsprecher.

In dem Antrag an den Bund waren rund 2,2 Millionen Euro für die Sicherung von Pavillons und Stützmauer sowie die Wiederherstellung der Königsterrasse genannt worden. Zwei Millionen Euro sind nach Einschätzung Ohlers "zu hoch". Um den "Status quo" zu erhalten, reichten seiner Meinung nach 300 000 Euro aus. Er befürchtet, dass damit die Sanierung auf den "St. Nimmerleinstag" verschoben wird.

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