Stadt bei Hundesteuer in der Spitzengruppe

Zweibrücken · Platz sieben, Platz sechs, Platz fünf: In den verschiedenen Kategorien der Hundesteuer spielt Zweibrücken finanziell gesehen im Land immer ganz vorne mit. Verantwortlich dafür ist die notorisch leere Stadtkasse.

Was das Füllen des Stadtsäckels angeht, ist Zweibrücken im wahrsten Sinn des Wortes auf den Hund gekommen: Die Rosenstadt kassiert bei den Haltern der Tiere so stark ab wie kaum eine andere Kommune in Rheinland-Pfalz. Darauf weist der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz in einer aktuellen Studie hin. Egal, ob es um die Hundesteuer für den ersten Hund, den zweiten oder jeden weiteren Hund in einem Hause geht, beziehungsweise, ob es um die Haltung gefährlicher Hunde geht: In allen Fällen ist der in Zweibrücken erhobene Steuersatz mit der höchste im Land, so der Bund der Steuerzahler .

Für die Haltung des ersten Hundes verlangt die Rosenstadt 100 Euro und liegt damit landesweit auf Platz sieben (erster ist hier Mainz mit 186 Euro). Für den zweiten Hund werden in Zweibrücken 150 Euro verlangt - Platz sechs (auch hier ist Mainz auf Platz eins mit 216 Euro). Jeder weitere Hund wird in Zweibrücken mit 200 Euro Steuern belegt, das ist landesweit Platz fünf (hier ist Worms mit 230 Euro Spitzenreiter).

Bei den gefährlichen Hunden wird - naturgemäß - ein wesentlich höherer Betrag fällig. Laut dem Steuerzahlerbund werden in Zweibrücken hier 650 Euro für den ersten gefährlichen Hund verlangt, damit belegt die Stadt Platz sieben (Platz eins ist Wittlich mit 800 Euro).

Zweibrückens Stadtsprecher hat eine kurze und bündige Antwort auf die Frage des Merkur, warum die Stadt bei der Hundesteuer Spitzenplätze belegt: "Die ADD will, dass wir unsere Einnahmemöglichkeiten ausschöpfen." Die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) in Trier muss den Haushalt der hochverschuldeten Stadt Zweibrücken Jahr für Jahr genehmigen. In den vergangenen Jahren hatte die Aufsichtsbehörde die Verwaltung der Rosenstadt wiederholt gemahnt, ihre Einnahmensituation zu verbessern, sprich: unter anderem an der Steuerschraube zu drehen.

"Deswegen sind wir nicht nur bei der Hundesteuer , sondern auch bei der Gewerbe- oder der Grundsteuer mittlerweile landesweit auf einem Spitzenplatz", erklärt Braun.

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HintergrundDie Hundesteuer hat laut Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz im Jahr 2014 16,3 Millionen Euro eingebracht. Sie ist nicht zweckgebunden - etwa zur Beseitigung von Hundekot -, die Einnahmen fließen in den allgemeinen Haushalt der Kommune. Neben der Schaffung von Einnahmen nutzten Städte und Gemeinden die Hundesteuer auch, um die Zahl der Tiere zu begrenzen. Deswegen ist die Haltung eines zweiten und dritten Hundes oft teurer als die des ersten. Daher gibt es oft auch eine erhöhte Steuer für Kampfhunde. eck

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