Angespannt hatte Eva Hofer Schlumpf, das Exmoor-Pony ihres Sohnes Ludwig. Der Fünfjährige gehört in die „Grashüpfergruppe“ und trug entsprechend eine grüne Grashüpfer-Laterne, während die zweite Gruppe ihre leuchtenden „Glühwürmchen“ spazieren führte. Inbrünstig sangen die Kinder dem Sankt-Martin und dem kuscheligen dunkelbraunen Ponywallach das Traditionslied „Sankt Martin“ vor. Mit Ludwig auf der Kutsche ging es zu „Ich geh mit meiner Laterne“ im kalten, ausfallenden Nebel eine große Runde um den Platz und dann hinter dem Gefährt her zurück zum Kindergarten.

„Warum macht das Pferd das?“ fragte eines der Kinder interessiert, als Schlumpf prustete. So genau wusste Ludwig allerdings auch nicht, was sein geliebtes Pony damit ausdrücken wollte. Als es statt in die Räume zunächst auf das Außengelände hinter der Kita ging, waren die Älteren ganz aufgeregt. Sonja Winter fragte: „Wir haben jetzt ganz viel gehört über Sankt Martin. Was gehört denn zu einer Martinsfeier noch dazu?“ „Ein Feuer“, erklang es vielstimmig, denn mitten auf der großen Spielwiese war bereits der Feuerkorb mit Holz gefüllt. In gebührendem Sicherheitsabstand verfolgten die Kinder, wie die Kita-Leiterin das Feuer entfachte. Nach einer Weile ließ sich an dem kalten Morgen sogar deren Wärme spüren. „Jetzt singen wir noch unser Lieblingslied!“ Sofort erhoben sich die eifrigsten Stimmen mit „Laterne, Laterne“. Nach Martinskutsche und Martinsfeuer freuten sich die Kinder zum Abschluss auf den dritten Höhepunkt der stimmungsvollen Feier: eine Martinsbrezel zum Kinderpunsch.