Spitzen-Angebot dank Uniklinik

Zweibrücken · Ob Bluthochdruck-Behandlung, Katheter-Interventionen oder Herzklappentherapie: Das neue Führungsquartett der Inneren am Evangelischen Krankenhaus nennt etliche Beispiele, wie die Patienten nun durch die Kompetenz der Uniklinik profitieren.

 Das neue Führungsquartett der Zweibrücker Inneren Medizin gestern bei der Pressekonferenz, von links die Doktoren Frank Lammert, Michael Böhm, Florian Custodis und Vincent Zimmer. Foto: lf

Das neue Führungsquartett der Zweibrücker Inneren Medizin gestern bei der Pressekonferenz, von links die Doktoren Frank Lammert, Michael Böhm, Florian Custodis und Vincent Zimmer. Foto: lf

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Seit Anfang Januar wird die Innere Medizin im Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken von zwei Chefärzten geführt, die hauptberuflich am Uniklinikum in Homburg arbeiten. Ständig in Zweibrücken sind zwei Homburger Oberärzte als "Ärztliche Leiter". Dieses Modell schien zunächst aus der Not geboren - dem Evangelischen Krankenhaus waren seine bisherigen beiden Chefärzte zu teuer geworden (wir berichteten). Doch diesen Eindruck versuchten beide Häuser bei der Pressekonferenz gestern nachhaltig zu zerstreuen. Denn in erster Linie verbessere das Modell die medizinische Versorgung der Patienten - und das erheblich.

Rainer Wettreck, Vorstand des evangelischen Trägers LVIM, hob hervor, die vier "Spitzenmediziner" ermöglichten in Zweibrücken "neue Angebote, die es sonst nur in Unikliniken der maximalen Spitzenversorgung gibt". Nicht nur, weil die neuen Chefärzte (Professoren Dr. Michael Böhm und Dr. Frank Lammert) bei Bedarf auch für Patienten in Zweibrücken zur Verfügung stünden und die "national angesehenen, preisgekrönten" Ärztlichen Leiter (Privatdozent Dr. Florian Custodis und Dr. Vincent Zimmer) ständig da seien. Sondern auch, weil Patienten , die zwischendurch spezielle Behandlungen bräuchten, nun bruchlos nach Homburg und wieder zurück verlegt und so "aus einer Hand versorgt" würden. Die Innere sei damit "in sehr moderner, innovativer Form aufgestellt, anders als vor einem Jahr", ergänzte der evangelische Ärztliche Direktor, Privatdozent Dr. Dieter Birk. Die Patienten könnten nun deutlich besser behandelt werden als "in Krankenhäusern dieser Größe andernorts, weil wir eine enge Verzahnung zur Hochleistungsmedizin haben". Es gebe bereits Patienten , die "außerordentlich davon profitiert haben, dass jemand mit universitärem Auge draufgeschaut hat", sagte Wettreck.

Was aber hat die Uniklinik von der Kooperation? Ihr Kaufmännischer Direktor Ulrich Kerle antwortete, Unikliniken hätten viel teure Geräte für spezielle Behandlungen: "Wir behandeln bis jetzt Patienten , die der Hightech-Medizin nicht bedürfen. Wenn es uns gelingt, das anzupassen, haben auch wir einen wirtschaftlichen Vorteil." Denn die Innere in Homburg sei oft "voll und überbelegt", so Dr. Böhm, "während andere Patienten auf die Hochleistungsmedizin warten".

Dr. Böhm machte aber auch klar, dass manche Behandlungen besser die Uniklinik vornehme. Während Wettreck ankündigte, die erst vor gut einem Jahr gestartete Linksherzkatheter-Kooperation mit einem MVZ (Medizinischen Versorgungszentrum) fortsetzen zu wollen, sagt Dr. Böhm: "Wenn keine vertraglichen Bindungen mehr bestehen, werden wir das sicher ändern." Denn er sehe "mit großer Sorge", dass viele kleine Krankenhäuser rund um Homburg Eingriffe durchführten, die besser großen Zentren vorbehalten blieben: "Wir bekommen dann todgeweihte Patienten auf den Tisch."

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