Sonnige Aussichten für die Rosenstadt

Zweibrücken. Nicht nur das Leben ist wie eine Achterbahn, auch die Prognosen, die das Schweizer Prognos-Institut der Rosenstadt alle drei Jahre ausstellt. 2004 landete Zweibrücken beim "Zukunftsatlas Regionen", der die kreisfreien Städte und Landkreise nach ihren Zukunftsperspektiven abstuft, auf Rang 102 von 439

Zweibrücken. Nicht nur das Leben ist wie eine Achterbahn, auch die Prognosen, die das Schweizer Prognos-Institut der Rosenstadt alle drei Jahre ausstellt. 2004 landete Zweibrücken beim "Zukunftsatlas Regionen", der die kreisfreien Städte und Landkreise nach ihren Zukunftsperspektiven abstuft, auf Rang 102 von 439. 2007 später folgte der Absturz auf Rang 200, der Aufschrei und das Unverständnis in der Kommunalpolitik waren groß. Doch nun geht's wieder steil bergauf: Auf Platz 50 positioniert der Zukunftsatlas aktuell die Rosenstadt, nur Mainz (Rang 47) ist in Rheinland-Pfalz besser. Im Prognos-Zukunftsatlas Branchen hatte es 2009 der Maschinenbaustandort Zweibrücken bereits auf Rang zehn geschafft (wir berichteten).Berücksichtigt wurden für die aktuelle Rangfolge, wie gut die Städte und Regionen in den Bereichen Demografie, soziale Lage/Wohlstand, Arbeitsmarkt sowie Wettbewerb/Innovation abschneiden. Die Daten ergeben auch eine Rangfolge für die momentane Standortstärke (etwa Kaufkraft, Kriminalitätsrate oder Schulden) von Städten und Kreisen und deren Dynamik, also wie sehr es in den vergangenen Jahren etwa beim Bruttoinlandsprodukt, der Arbeitslosenquote oder der Gesamtbeschäftigung Positiventwicklungen gegeben hat. Genau hier, bei der Dynamik beschert Prognos Zweibrücken einen Traumwert: Rang zwei im deutschlandweiten Vergleich, vor Bundesspitzenreiter Landkreis München, nur Wolfsburg ist noch besser. Davon zeigt sich Zweibrückens Oberbürgermeister Helmut Reichling begeistert: "Die Studie spiegelt das Potenzial der Stadt wieder." Auch Rang 74 beim Arbeitsmarkt und Platz 14 bei "Wettbewerb" verdeutlichten die Aufwärtsentwicklung in der Rosenstadt. Reichling: "Es zeigt, dass wir nicht nur in der Westpfalz die dynamischste Stadt mit dem größten Potenzial sind." In der Umgebung von Zweibrücken sieht es der Studie zufolge düsterer aus. Der Stadt Pirmasens, die auf Platz 387 rangiert, werden sogar "sehr hohe Zukunftsrisiken" vorhergesagt. Und der Landkreis Südwestpfalz ist von Rang 296 (2007) auf Platz 318 abgestürzt, in Sachen Dynamik von 214 auf 300 gefallen.

Der Verbandsbürgermeister von Zweibrücken-Land, Kurt Pirmann, konnte gestern die für ihn neuen Prognos-Ergebnisse noch nicht umfassend beurteilen. Den Südwestpfalz-Absturz in Sachen Arbeitsmarkt von 365 auf Rang 391 könne er jedenfalls nicht nachvollziehen: "Ich habe gerade von der Agentur für Arbeit die aktuellen Arbeitsmarktzahlen erhalten. Da gibt es einen Widerspruch. Im Kreis liegt die Arbeitslosenquote bei fünf Prozent, in Zweibrücken dagegen bei 7,2 Prozent." Insgesamt hingen Stadt und Verbandsgemeinde in ihren Entwicklungen eng zusammen. Daher sei der starke Aufwärtstrend der Rosenstadt beim gleichzeitigen Abrutschen des Kreises überraschend.

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