Obstbauverein Wattweiler Sommernachtsfest mit kritischen Gedanken

Wattweiler · Der Obstbauverein Wattweiler verfügt über ein schönes Gelände, das von den Mitgliedern sorgfältig gepflegt wird. Das wissen viele Gäste zu schätzen.

 Ihr ganz eigenes Vergnügen hatten die Kinder beim Fest des Wattweiler Obstbauvereins. Von links: Olivia mit Mama Anna Mrowiec, Dominik, mit einem noch etwas skeptischen Blick, Sandra und dahinter leicht versteckt Leon.

Ihr ganz eigenes Vergnügen hatten die Kinder beim Fest des Wattweiler Obstbauvereins. Von links: Olivia mit Mama Anna Mrowiec, Dominik, mit einem noch etwas skeptischen Blick, Sandra und dahinter leicht versteckt Leon.

Foto: Margarete Lehmann

Der langjährige Vorsitzende und Spiritus Rector des Wattweiler Obstbauvereins, Hans Conrad, ist jetzt etwas in den Hintergrund getreten, bleibt natürlich im Vorstand, aber nicht mehr an vorderster Stelle. Vorsitzender ist jetzt Roland Loch, der schon über Jahre stellvertretender Vorsitzender war.

In diesen Tagen wird der Boden unter dem Vordach gepflastert, in Eigenarbeit, weil eigene Fachkräfte vorhanden sind, die auch Lust verspüren, sich für den Verein zu engagieren. „Dann steht das Vereinsgrundstück mit dem Vereinsheim tipptopp da. Und alle Festbesucher sind bislang zufrieden. Man kann es auch daran ablesen, dass das Heim gern für private Feiern angemietet wird. Übers ganze Jahr liegen bereits Voranmeldungen vor“, berichtet Hans Conrad. So wird die Kasse aufgebessert. Dem Verein geht es mit rund 650 Mitgliedern insgesamt richtig gut.

Ab Montag, 27. August, können auch wieder Termine zum Saftpressen vergeben werden. Wer eigenes Obst zum Versaften hat, kann sich unter Telefon (0 63 32) 1 76 34 nach 18 Uhr melden. „Es ist diesmal ein gutes Obstjahr“, wie alle Gartenfreunde bestätigen. Wattweiler liegt idyllisch eingebettet in Streuobstwiesen. Ein Blick von der Römerstraße über Wattweiler macht es schnell offenbar: Gekeltert wird alles Kernobst.

Dem reichlichen Angebot an Essen und Getränken gaben sich alle Gäste gerne hin. SPD-Oberbürgermeisterkandidat Marold Wosnitza meinte: „Der Spanferkelbraten schmeckt einfach großartig.“

Mitgefeiert haben an jenem Samstag auch die Straußbuben, die sich jetzt Straußgenossenschaft nennen. Was es damit auf sich hat? „Ihr könnt uns zur nächsten Monatsversammlung besuchen, da können wir alles besprechen“, teilt die Gruppe mit. Das geht in Ordnung.

Das Gespräch dreht sich immer wieder um Vögel und Insekten, die immer weniger zu finden sind. Denn der Umwelt- und Naturschutz spielt für die Obstbauer eine große Rolle. Das kann man schon in der Satzung nachlesen, wo von „Erhaltung und Schaffung von Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt“ die Rede ist.

Und so empfiehlt der Verein auch, weniger radikal zu mähen, sondern wenigstens ein bisschen Wiese, also „Bienenweide“, stehen zu lassen. Gedankenlos mäht man eine wahre Fülle an herrlichen Pflanzen ab: Das Wiesenschaumkraut zum Beispiel: Es blüht im Frühjahr weiß, hellrot oder violett. Die Blätter schmecken auf Butterbrot gut, die Blüten zieren Partygedecke. Die Wiesenschaumzikade liebt das Wiesenschaumkraut. In einem Schaumnest, das bestimmt schon jeder Naturfreund gesehen hat, liegt geschützt die Larve.

So bietet das Sommernachtsfest vielerlei Zeitvertreib – mit einer netten Gesellschaft.

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