Solidarität mit Nachbarn

Zweibrücken · Während der Feier zum Volkstrauertag wurde auch der Opfer der Terroranschläge in Paris gedacht. Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann sieht Parallelen zum letzten Weltkrieg. Auch der Islamische Staat versuche, mit „verblendeter Ideologie Schrecken und Tod zu verbreiten“.

 Kurt Pirmann bei der Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof. Fotos: Norbert Rech

Kurt Pirmann bei der Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof. Fotos: Norbert Rech

Unter dem Schock der Attentate in Paris stand gestern die Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf den Zweibrücker Ehrenfriedhof. Rund 300 Zweibrücker hatten sich auf dem großen Grabfeld eingefunden, um der toten Soldaten und Zivilisten zu gedenken.

Erster und Zweiter Weltkrieg sind Geschichte. Oberbürgermeister Kurt Pirmann mahnte jedoch, dass zwischen den Anschlägen in Paris und den Weltkriegen viele Parallelen zu erkennen seien. Auch hier werde mit einer "verblendeten Ideologie versucht, Tod und Terror zu verbreiten." Der OB unterstrich die Partnerschaft Zweibrückens mit dem französischen Bologne-sur-mer. Die deutsch-französische Freundschaft sei die Grundlage für Privilegien wie Freizügigkeit.

"Der Islam ist keine kriegerische Religion", warnte Pirmann vor einer falschen Verdächtigung. Beim IS handele es sich um eine Söldnertruppe, die raubend und plündernd Schrecken verbreite. Die Flüchtlinge hätten genauso viel Angst vor ihm. Mit Blick auf die Ermittlungsergebnisse in Paris forderte er allerdings: "Unangemeldeter Zuzug darf nicht stattfinden." Wenn Europa keinen Weg finde, den Krieg in Syrien und damit auch den Terrorismus durch den IS zu beenden, habe es in dieser elementaren Frage versagt. Die Werte der EU könnten nicht auf Bankenrettung beschränkt bleiben. Es gehe jetzt darum, Demokratie und Freiheit zu verteidigen.

Pirmann dankte während der Gedenkveranstaltung auch den anwesenden Soldaten, die Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit verteidigten: "Ich hoffe aber, dass wir sie nie brauchen und die Politik stark genug ist, andere Lösungen zu finden."

Die Schülerin Hannah Dahlem vom Zweibrücker Helmholtz-Gymnasium unterstrich die Bedeutung des Gedenkens am Volkstrauertag und erinnerte an das Leid der vielen Menschen in der heutigen Zeit, das durch Kriege verursacht werde.

Es folgte eine Andacht mit Militärpfarrerin Brigitte Bommarius. Sie beschrieb die Rose als Bild eines Menschen. Trotz der Stacheln, die sie als Tränen, Schmerz, Hass und Tod bezeichnete, schaffe die Blume es dennoch, immer zu blühen. Zum Schluss spielte die Stadtkapelle das Lied "Ich hatte einen Kameraden". Für einen würdigen Rahmen der Gedenkfeier sorgten außerdem Ehrenwachen der Bundeswehr.

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