Bürger besorgt Sind Linden auf Zweibrücker Schlossplatz in Gefahr?

Zweibrücken · Zweibrücker fürchtet Schaden durch kürzliche UBZ-Maßnahme. – Der gibt Entwarnung: Die Baumwurzeln wurden belüftet.

 Die angeschlagenen Linden auf dem Schlossplatz Zweibrücken wurden einer Rettungsmaßnahme unterzogen. Ob und inwiefern es geklappt hat, wird man frühestens nächstes Jahr sehen.

Die angeschlagenen Linden auf dem Schlossplatz Zweibrücken wurden einer Rettungsmaßnahme unterzogen. Ob und inwiefern es geklappt hat, wird man frühestens nächstes Jahr sehen.

Foto: Eric Kolling

() Arbeiter mit seltsamen Geräten, Löcherbohrungen um die Linden am Schlossplatz – versucht da wer, ihnen den Garaus zu machen? Das befürchtet zumindest ein besorgter Bürger, der davon ausgeht, dass die Bäume durch die Maßnahme geschädigt wurden und bald eingehen.

Der Umwelt-und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) indes gibt Entwarnung. Laut UBZ-Gärtnermeister Heiko Hübscher, auch für den Rosengarten zuständig, hätten die Arbeiten vielmehr dazu gedient, die Linden zu retten. Die Bäume seien nicht die vitalsten, was mit dem sehr stark verdichteten Boden auf dem Schlossplatz zu tun hat. Dieser sei dadurch schlecht belüftet, das durch die Wurzeln ausgeschiedene Kohlendioxid reichere sich im Boden an und verhindere, dass sich neue Wurzeln bildeten und beeinträchtige die Nährstoffaufnahme.

Dem sei man mit der Bodenbelüftung begegnet, die laut UBZ-Chef Werner Bosslet rund 6000 Euro gekostet hat. Experten hätten um jeden Baum acht Löcher in den Boden getrieben. Weil das Erdreich so verdichtet sei, habe man auf Bohrhämmer zurückgreifen müssen. Dann sei die Erde mit einer Luftlanze mit Luft gefüllt und ein Düngergranulat in die Löcher eingeblasen worden. „Der Aufwand einer Neupflanzung wäre im Bereich Schloss wesentlich aufwändiger als dieser Versuch der Standortrenovierung“, beschreibt Hübscher. „Dieses Jahr wird es aber kein Aha-Erlebnis mehr geben“, nimmt er vorneweg und fügt an: „Das verbesserte Standortergebnis werden wir erst 2018 oder 2019 sehen, so lange kann das dauern. Wir werden das im Auge behalten.“

Trotz Bohrhammereinsatz – durch die Arbeiten hätten die Bäume nicht beschädigt werden können, stellt Hübscher klar. Denn das Arbeitsgerät sei vorne stumpf. Sobald der Boden durchstoßen sei, habe man ihn an der Stelle direkt aus der Erde gezogen, Wurzeln seien nicht berührt worden. „Was die Bäume schädigt, das sind die Autos, die immer wieder auf dem Platz stehen bei Veranstaltungen, wenn jemand dort parkt, Arbeiten sind oder wenn jemand einfach durchfährt. Wenn ein Wagen über unbelastetes Erdreich fährt, braucht es zehn Jahre, damit dieses sich erholt. Ein Auto, das einmal dort entlangfährt, schadet den Wurzeln mehr als fünfmal unsere Baumpflegeaktion.“

 Um die Linden herum wurden Löcher gebohrt und dann wieder verfüllt . 

Um die Linden herum wurden Löcher gebohrt und dann wieder verfüllt . 

Foto: Eric Kolling

Wir kümmern uns um Ihre Anliegen: Wenn Sie von einem Problem betroffen sind, ist das ein Fall für die Rubrik „Im Leserauftrag nachgefragt“. Kontakt: Tel. (0 63 32) 80 00 50, E-Mail: merkur@pm-zw.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort