Morgenstern im Mannlichhaus Die Urtonsuppe und das Siebenschwein

Zweibrücken · Matthias Wolf, Silvia Bervingas und Christian Morgenstern beisammen in Ton und Wort.

 Silvia Bervingas und Matthias Wolf bei dem wunderbaren Morgenstern-Kleinkunstabend im Hinterhof des Mannlichhauses.

Silvia Bervingas und Matthias Wolf bei dem wunderbaren Morgenstern-Kleinkunstabend im Hinterhof des Mannlichhauses.

Foto: Margarete Lehmann

Wo Worte enden, beginnt die Musik. Deutlicher als am Freitagabend in der „Lesung im Hinterhof“ des Zweibrücker Mannlichhauses konnte es nicht werden. Christian Morgenstern – Silvia Bervingas las aus seinen Werken: „Ein Viertelschwein und eine Auftakteule/ trafen sich im Schatten einer Säule/ die im Geiste ihres Schöpfers stand“ – war anfangs in den Texten in Liebe verloren, mal voller Sehnsucht und Lust, mal ganz und gar daneben, dann jedoch kehrte er sein witziges, auch philosophisches Talent den 20 fokussierten Hörern dar. Wer kennt es nicht: „Ein Wiesel/ saß auf einem Kiesel/ inmitten Bachgeriesel“. Und warum saß es dort? Natürlich „des Reimes willen“. Und dazwischen morgensternisch die Urtonserenade, die das ganze All umfängt. Da setzt Matthias Wolf mit seinem Kontrabass ein. Und seziert in wunderbaren Klängen eben den Urton in einer tiefsinnigen „Serenade“. Die Vorleserin sagt: „Die Textauswahl geschieht ganz intuitiv und genauso intuitiv geht Matthias Wolf bei seiner Musikauswahl vor und entlockt seinem Instrument in schönster Crossover-Manier wunderbare Töne von den Klassikern bis hin zu Traditionals und Jazz.“ Und so war es denn auch in Wort für Wort und Ton für Ton. Also ein ernster Abend wie auch ein wenig alberner, auf jeden Fall eine herrliche Mischung zur Erfrischung von Geist und Leib zu einer immer noch heißen Zeit. Viel Beifall allen Dreien!

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