Mehr Telearbeit möglich SGD in Neustadt hofft auch auf Personal aus Zweibrücken

Zweibrücken · Schon heute arbeiten viele Westpfälzer bei der Landesbehörde, die wegen Fachkräftemangel ihre Personalgewinnungs-Bemühungen verstärkt, etwa mit einer neuen Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern. Eine Errungenschaft aus der Pandemie macht die Behörde auch für Zweibrücker attraktiver.

 Die Zentrale der Landesbehörde SGD Süd ist in Neustadt an der Weinstraße.

Die Zentrale der Landesbehörde SGD Süd ist in Neustadt an der Weinstraße.

Foto: Lutz Fröhlich

Den Fachkräftemangel bekommt auch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd zu spüren. SGD-Präsident Hannes Kopf sagt dazu im Merkur-Redaktionsgespräch (wir berichteten bereits über die Themen Outlet-Erweiterung und Saatkrähen): „Unsere Bewerberlage ist aktuell durchwachsen.“

Die Landesbehörde mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße und Außenstellen in Mainz, Kaiserslautern und Speyer ist derzeit 511 Köpfe stark, gebraucht würden aber 525. Und während in Kopfs Zeit als Personalchef (2010-2014) nur etwa zehn Einstellungen jährlich nötig waren, „sind es jetzt dreißig bis vierzig, weil wir viele Nach- und auch Neubesetzungen durch neue Zuständigkeiten haben“.

Die Vermutung, für den Standort Kaiserslautern könne die Personalgewinnung besonders schwierig sein, weil die Westpfalz für auswärtige oft als weniger attraktiv gilt als die übrigen SGD-Standorte, weist Professor Kopf zurück: „Vor allem in Mainz ist es schwierig“, unter anderem wegen der Konkurrenz durch viele andere Landesbehörden dort. „In Kaiserslautern ist die Lage recht gut, weil dort relativ viele Hochschulen sind.“

Stichwort Hochschulen: Mit der (auch in Zweibrücken mit einem Campus präsenten) Hochschule Kaiserslautern habe die SGD Süd gerade einen Kooperationsvertrag für ein Duales Studium geschlossen. Bewerben für das neue Duale Studium kann man sich ab sofort bei der SGD Süd, so dass die ersten Studierenden bereits zum Beginn des Wintersemesters 2023/24 an den Campus Kaiserslautern der e Hochschule kommen werden.

In Neustadt habe man „relativ viele Pendler, dort arbeiten auch viele Westpfälzer, das ist von der Personalgewinnung für uns sehr interessant“. Deswegen werbe die SGD Süd auch verstärkt an Hochschulen und Universitäten um Nachwuchs, etwa mit Kurzvorträgen.

Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Professor Dr. Hannes Kopf.

Der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Professor Dr. Hannes Kopf.

Foto: SGD Süd/Hans-Georg Merkel

Aus dem Raum Zweibrücken hofft Kopf künftig sogar auf mehr Bewerbungen als früher. Zwar ist Zweibrücken in der westlichsten Ecke der Westpfalz gelegen und deshalb über eine Stunde Autofahrt entfernt von Neustadt, wo mit rund 350 die meisten Stellen der SGD Süd sind. Die Corona-Pandemie hat die SGD aber als Arbeitgeber auch für Menschen, die in Zweibrücken wohnen, „attraktiver gemacht“ verweist Kopf darauf, dass man auch nach dem Abebben der Pandemie dank Homeoffice-Möglichkeiten „nicht jeden Tag fahren muss“. „Was gut funktioniert hat, soll man erhalten“, erklärt der Präsident, warum er die Homeoffice-Möglichkeiten auch nach Auslaufen der gesetzlichen Verpflichtungen verlängert hat. „Das wird auch in Bewerbungsgesprächen immer wieder nachgefragt.“ Kopf berichtet: „Wir haben schon 175 vollwertige Telearbeitsplätze, das ist sehenswert für eine Landesbehörde!“

Überhaupt ist die Digitalisierung in bei der SGD weit vorangeschritten. Neben der „professionellen Videokonferenz-Technik, die wir eingeführt haben“, verweist Kopf auch auf den Wechsel von Papier- zu elektronischen Akten: „Wir sind in Rheinland-Pfalz die Pilot-Mittelbehörde für die E-Akte. Dafür habe ich mich freiwillig gemeldet.“ Das erleichtere auch deutlich die Telearbeit, ob zwischen den einzelnen SGD-Standorten oder im Homeoffice.

„Was marketingtechnisch nicht ganz so sinnvoll ist, ist unser Name“, bedauert der Präsident der „Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd“: „Solche Begrifflichkeiten gibt es nur in Rheinland-Pfalz. Das ist eine Herausforderung bei der Personalgewinnung, weil sich kaum jemand etwas darunter vorstellen kann.“ Deshalb erläutere die SGD oft gleich in Überschriften den sperrigen Namen, zum Beispiel. „die Umweltbehörde für den Süden von Rheinland-Pfalz“, wenn es um eine umweltrelevante Stelle geht.

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